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Zum Paradis I Hanya Yanagihara

Tom: Hallo Ihr Lieben, „Ein wenig Leben“ von der Autorin ist für mich eines der besten Bücher, das ich jemals gelesen habe. Beim neuen Buch von Frau Yanagihara war ich mit nicht sicher, ob ich es kaufen soll. Deswegen habe ich mit dem Hörbuch angefangen, um nach kürzester Zeit festzustellen, dass „Zum Paradies“ auf jeden Fall einen Platz in meinem Bücherregal verdient hat. Während des Lesens habe ich immer wieder zwischen Buch und Hörbuch geswitcht. Gekauft in der Buchhandlung meines Vertrauens.

Der Klappentext:

Was bindet Menschen aneinander? Was würden wir tun, um die zu schützen, die wir lieben? Was passiert mit uns, wenn wir dazu nicht in der Lage sind? Wie viel Unfreiheit ertragen wir im Tausch gegen Sicherheit? Und was sind wir bereit zu verdrängen, um an das irdische Paradies zu glauben? Nach dem Weltbestseller Ein wenig Leben: Der neue Roman von Hanya Yanagihara ist eine Aufforderung, eine Zumutung, ein Meisterwerk menschlicher Gefühle. Indem sie die Schicksale von drei Menschen aus drei Jahrhunderten in einem einzigen Haus zusammenführt, kann sie von beinahe allem erzählen, worüber sich heute zu erzählen lohnt.

Meine Meinung:

Es ist schon wieder passiert ihr Lieben. Ein weiteres Mal hat mich ein Buch so fix und fertig gemacht, dass ich keine Ahnung habe, was ich schreiben soll. Auch eine Sternebewertung und schon gar keine Leseempfehlung kann ich euch an dieser Stelle mit auf den Weg geben. Allerdings möchte ich meine Gedanken mit euch teilen, die mir jetzt direkt nach Beendigung dieses Buches im Kopf umherschwirren. Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit wird mich dieses Buch noch Wochen beschäftigen und ich bin mir nicht einmal sicher ob ich alles verstanden habe. In diesem Roman stecken drei Geschichten, die dem ersten Anschein nach nichts miteinander zu tun haben. Den ersten Teil fand ich noch gut lesbar, während Teil zwei mich völlig aus der Umlaufbahn geworfen hatte und ich das Buch am liebsten in die Tonne geklopft hätte. Völlig verzweifelt habe ich mich Seite für Seite durchgequält, denn das alles ergab für mich keinen Sinn. Auch waren einige Sätze sooo lang, dass ich am Ende des Satzes nicht mehr wusste wie er begonnen hatte. Etwa ab der Hälfte des Buches begann dann Teil drei und nach wenigen Seiten traf mich eine Erkenntnis wie ein Schlag. Die vielen kleinen Fäden aus den ersten beiden Teilen richteten sich auf und verknüpfen sich langsam miteinander. Mein Geist arbeitete auf Höchstleistung und Bereiche meines Gehirns wurden aktiviert, die ich noch gar nicht kannte. Im Laufe des Buches wurde aus den einzelnen Fäden ein starkes Tau, zwar mit dicken Knoten, doch auch die lösten sich für mich irgendwann auf. Das wirklich heftige an diesem Buch waren meine persönlichen Gefühle, meine eigenen Schwächen, die ich in einigen der Charaktere wiedergefunden habe und mir gnadenlos vor den Bug geknallt wurden. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet und noch viel weniger, dass ich mich dafür öffnen konnte die Geschichte, obwohl es weh getan hat, so tief in mich eindringen zu lassen. Das war eine ganz neue Erfahrung für mich und ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehen soll. Auf irgendeine, interessante Weise war es befreiend und hat meiner Seele gutgetan. Die Charaktere haben nicht einmal versucht mein Herz zu erobern und doch habe ich das Gefühl, das sie bereits einen Platz in mir gefunden haben, obwohl ich noch nicht genau weiß, wo dieser Ort in meinem Herzchen eigentlich liegt. Das Fazit: Auf jeden Fall ein Leseerlebnis. Ob gut oder nicht kann ich euch noch nicht sagen. Allerdings werde ich diesen Roman niemals vergessen und noch viele Jahre darüber reden wollen.

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Zum Paradis

Autor*in: Hanya Yanagihara
Seiten: 896
Veröffentlicht: Januar 2022
ISBN: 3546100514
Verlag: Ullstein
Copyright: Ullstein