Tom: Hallo Ihr Lieben, ein Buch, das in Zeiten von Corona spielt, wollte ich eigentlich gar nicht lesen. Nun habe ich es doch getan, weil mir dieses Buch immer wieder begegnet ist und die positiven Stimmen immer lauter geworden sind. Irgendwann habe ich aufgehört mich zu wehren und habe mit viel Mut, einem Kloß im Hals und einem nervösen Zucken in der Magengegend, begonnen dieses Buch zu lesen. Gekauft in der Buchhandlung Carolin Wolf .

Der  Klappentext:

Dora ist mit ihrer Hündin aufs Land gezogen. Sie musste dringend raus aus der Stadt, auch wenn sie nicht genau weiß, wovor sie auf der Flucht ist. Großstadt, Lockdown, stressiger Job, ein übereifriger Freund, dazu Donald Trump, Brexit und Rechtspopulismus – wann ist die Welt eigentlich dermaßen durcheinander geraten? Das Bracken, dieses kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht die ländliche Idylle ist, von der mancher Städter träumt, war Dora klar. Alle haben sie vor der Provinz gewarnt. Jetzt sitzt sie trotzdem hier, in einem alten Haus auf einem verwilderten Grundstück, mit einem kahlrasierten Nachbar hinter der Gartenmauer, der sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Doch dann passieren Dinge, die ihr Weltbild ins Wanken bringen. Sie trifft Menschen, die in kein Raster passen, und steht vor einer Herausforderung, die Antwort auf die große Frage verlangt, worauf es im Leben eigentlich ankommt.

Meine Meinung:

Den vielen positiven Stimmen möchte ich mich gerne anschließen, meine Unsicherheiten vor Beginn des Lesens waren absolut unbegründet. Schon nach wenigen Seiten hatte mich die Autorin mit ihrer wundervollen Sprache bereits völlig in den Bann gezogen, denn überraschenderweise konnte ich mich, vor lauter Lachen nur schwer beruhigen. Dieser gelungene Einstieg ins Buch hat mich dann auch vorbereitet auf die weiteren Geschehnisse des Romans, die mich tatsächlich an meine emotionalen Grenzen geführt haben. Dora die Heldin, dieser zu tiefst zu Herzen gehende Geschichte, hat mich an die Hand genommen und ich durfte sie auf ihrer Reise in ein neues Leben begleiten. Während Dora und ihre Hündin Jochen einen Platz in meinem Herzen erobern konnten, hat es Gote, der kahlrasierte Nachbar nicht einmal versucht. Gote war für mich der unsympathischste Charakter, der mir seit langer Zeit begegnet ist und hat mich, nicht nur sehr wütend gemacht, sondern auch an den Rand der Verzweiflung gebracht. Im Laufe des Buches kamen weitere Charaktere hinzu und der Roman wurde noch intensiver. Es kam wie es kommen musste. Rotz und Wasser habe ich geheult, dabei war ich mir oftmals nicht einmal sicher, warum sich meine Tränendrüsen nur so verhalten konnten. Höchstwahrscheinlich habe ich auch, an den falschen Stellen geweint, doch vielleicht machte genau dies, diesen Roman für mich zu einem absoluten Highlight. Das Fazit: Eine rasante Achterbahnfahrt der Gefühle. Ein unfassbar intensives und unvergessliches Leseerlebnis. 5 von 5 Sterne.