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Todesglut I Cathrin Moeller

Matthias: Der Rowohlt Newsletter hat mich auf das Buch “Todesglut” von Cathrin Moeller aufmerksam gemacht und schon nach wenigen Seiten der Leseprobe hat es mich in seinen Bann gezogen. Kann das Buch halten, was die Leseprobe versprochen hat? Hier schon einmal der auch sehr spannend klingende Klappentext:

Der Klappentext:

«Denkt wie die Mörder!» Das predigt der eigenwillige Kriminologe und Ex-Kommissar Zornik an der «Akademie des Verbrechens», die in einem Gutshaus auf Rügen untergebracht ist. In seinem Kurs lernen die Studierenden an echten, ungelösten Fällen. Dieses Semester: eine grausig verbrannte Leiche in der Stadtbibliothek von Bergen. Der Wettkampf beginnt: Wer ermittelt besser, Zornik oder die Neulinge? Doch aus dem Lehrplan wird gefährlicher Ernst. Als ihm ein brutaler Straftäter von früher das Messer an die Kehle setzt, weiß er: Sie kommen dem Täter oder der Täterin nah – zu nah. Nun muss er alles tun, sein Leben und das der Studierenden zu retten. Denn das grausame Spiel auf Leben und Tod hat gerade erst begonnen.

Meine Meinung:

Schon von Beginn an hat mich nicht nur ein Wohlgefühl, sondern eine knisternde Grundspannung in Empfang genommen und ich befinde mich auf der wunderschönen und Insel Rügen. Ich lerne den Ex-Polizist Henry Zornik kennen, der nach einem längeren Aufenthalt im Ausland wieder zurück in seiner Heimat ist. Er unterrichtet mit kleinen Anlaufschwierigkeiten in der Privatschule “Akademie des Verbrechens” Kriminologie. Durch einen Hinweis entdeckt er einen von seinen Ex-Kollegen eigentlich abgeschlossenen Fall, der jedoch geschlossen wurde ohne das Opfer identifiziert wurde. Für Henry ein Unding und so beschließt er seine Studenten nicht nur in der Theorie zu unterrichten, sondern diesen Fall noch einmal aufrollen und dem Opfer einen Namen zu geben. Er beschafft sich und kopiert die Akte und ruft seine Studenten zu einem Wettbewerb auf. Vom Ehrgeiz und der Polizisten Ehre getrieben, will er natürlich den Fall auch selbst lösen. Die Idee, dass nicht der klassische Polizeiapparat in einem Fall ermittelt, sondern eine Handvoll Studenten gemeinsam mit ihrem Dozenten hat mich sofort begeistert. Ohne Anlauf hat Frau Moeller die Spannungslunte entzündet, die sich dann unaufhaltsam durch alle Seiten geschlängelt hat. Die Auswahl der Protagonisten ist preisverdächtig und hat bei mir die volle Punktzahl abgeräumt. Henry ist auf den ersten Blick ein typischer Ex-Polizist, der aufgrund eines traumatischen Erlebnisses fluchtartig seinen Job an den Nagel gehängt hat und fängt nun mit seinem Job ein neues Leben an. Doch in dem Fall lohnt sich auf jeden Fall der zweite Blick und hinter dem typischen Ermittler Klischee verbirgt sich ein ganz vielseitiger und warmherziger Charakter, der für die Rolle wie geschaffen ist und mir von Beginn an sympathisch war. Neben seiner Rolle als Dozent gibt es in seinem Leben noch ein ganz besonderes „Projekt“, das mir beim Lesen sofort ans Herz gegangen ist. In gleichem Maße hat mich die Auswahl der Studenten begeistert. Ein äußerst interessanter und bunt zusammengewürfelter Haufen. Es war sehr spannend, sie Stück für Stück besser kennenzulernen und aufgrund ihres persönlichen Hintergrunds ihr Denken und Handeln besser zu verstehen. Durch die verschiedenen kreativen Denk – und Sichtweisen wurde Stück für Stück ein Bild geformt und im Strudel der Recherche bemerken die Studenten gar nicht in welch großer Gefahr sie sich befinden. Das Netz dieser Geschichte ist schon wirklich aus dem Thrillerhandbuch für Fortgeschrittene. Immer wieder haben sich größere Teile zusammengesetzt und ein sehr klares Bild ergeben, die sich jedoch als von Autorenhand gut geführte Finten erwiesen haben. Die ständig neu gesammelten Erkenntnisse und damit einhergehenden Wendungen haben dafür gesorgt, dass ich dieses ausgetüftelte Hochleistungs Werk nicht aus den Händen legen konnte. Der Handlungsort Rügen war mit aller Schönheit allgegenwärtig, jedoch ohne der Geschichte den Rang abzulaufen. In gleichem Maße wie der Fall hat mich die die wortgewaltige und ausdrucksstarke Sprache begeistert, die mich mit allen Feinheiten und der liebe zu Details durchgehend packend im Zentrum der Geschichte gehalten hat. Zum Ende hin ging das Buch richtig aus dem Sattel und im vollen Galopp auf die Zielgerade. Ein regelrechter Showdown mit Endgegner und einer Spannung, die mich in einen Zustand zwischen Schnappatmung hoch pulsierender Halsschlagader versetzt hat. Für mich im Thriller der Extraklasse und ein weiterer Beweis, welch grandiose Autorinnen und Autoren wir in unserem Land haben. Danke für 522 Seiten Hochleistungsspektakel und mehr als gelungener Auftakt einer wundervollen Reihe! 5 von 5 Sterne.

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Todesglut

Autor*in: Cathrin Moeller
Seiten: 522
Veröffentlicht: Mai 2022
ISBN: 3499008041
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Copyright: Rowohlt Taschenbuch