Matthias: Bei der Verlagsvorschau von HarperCollins hat „Nordwesttod“ von Svea Jensen meine Aufmerksamkeit geweckt. Ein düsteres Cover mit Strand und Meer – und dann auch noch der Beginn einer neuen Reihe – genau nach meinem Geschmack. Ich habe zuvor den Namen Svea Jensen zwar schon mal gehört, jedoch von Ihr bisher noch kein Buch von Ihr gelesen. Der HarperCollins Verlag war so freundlich und hat mir ein Leseexemplar dieses Taschenbuchs zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank. Der folgende Klappentext war schuld daran, dass ich mal wieder eine weitere Reihe begonnen habe.

Der Klappentext:

Aus der Landeshauptstadt Bayerns ins ferne Kiel: Kommissarin Anna Wagner braucht nach ihrer Scheidung einen Tapetenwechsel. Sie zieht in den Norden, um im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufzubauen, die auf Vermisstenfälle spezialisiert ist. Gleich ihr erster Fall führt sie nach St. Peter-Ording an die Nordseeküste: Nina Brechtmann, eine junge Umweltaktivistin aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, wird vermisst. Hat ihr Verschwinden etwas mit den aggressiven Expansionsplänen ihrer Familie zu tun, wurde sie vielleicht entführt? Oder hütete die junge Frau ein Geheimnis? Anna Wagner und der örtliche Dienststellenleiter Hendrik Norberg ermitteln unter Hochdruck, denn niemand weiß, wann genau Nina Brechtmann verschwunden ist … und jede Minute zählt.

Meine Meinung:

Der Prolog war gleich auf die zwölf! Ich war ehrlich gesagt, ziemlich überrascht über diesen Start, denn damit habe ich so gar nicht gerechnet. Danach ging es zwar nicht in diesem Tempo weiter, jedoch in einer sehr vielversprechenden Krimi Art und Weise. Unglaublich warmherzig hat Frau Jensen mich an die Nordseeküste Deutschlands mitgenommen. Schon nach ein paar Seiten war ich völlig von den Charakteren begeistert und habe mich darauf gefreut, sie durch das Buch begleiten zu dürfen. Da ist Hendrik Norberg, der sich nach einem privaten Schicksalsschlag von der Kripo Kiel nun als Stationsleiter der Polizei St. Peter Ording zurückversetzen ließ – und Anna, die von München an die Küste gezogen ist um dort die neue Abteilung für Vermisstenfälle aufbauen soll- wurde damit ein tolles Ermittlerduo erschaffen. In dem Fall der vermissten Nina wird mit jedem Kapitel eine ganz tolle Sogwirkung und Spannung aufgebaut. Besonders gut hat mir die sehr warmherzige Schreibweise der Autorin gefallen, so dass man selbst die „kalten“ oder unsympathischen Protagonisten mag. Durch das ganze Buch werden sehr gekonnt und äußerst gut ausgearbeitet einzelne Puzzleteilchen eingestreut, die ich permanent probiert habe zusammenzubringen. Es ist ein sehr schweres Puzzle, denn nichts war so wie ich es mir ausgemalt habe. Sehr geschickt gemacht, liebe Svea Jenson. Selbst als für mich alle Teile auf dem Tisch lagen, hatte noch nicht den Überblick wie alles zusammenpasst. Ein durchweg gelungener Krimi mit allen Komponenten: Liebe, Dramatik, Spannung und eine herausragende Beschreibung der wunderschönen Umgebung. Eines möchte ich jedoch kritisch anmerken, dass das düster gehaltene Cover auf keinen Fall dem Inhalt entspricht, denn in dem Buch herrscht zwar Spannung, aber in allen Szenen rund um den schönen Ort strahlender Sonnenschein. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil „Nordwestzorn“, welches zum Glück schon am 25.05.2021 erscheint.