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Mohnblumentod I Lina Bengtsdotter

Matthias: Die Reihe von Lina Bengtsdotter ist seit mittlerweile 2019 ein fester Bestandteil in meinem Lesejahr. Nach dem mich „Löwenzahnkind“ völlig fasziniert hat und „Hagebuttenblut“ mich total gefesselt hat, war ich nur sehr, sehr neugierig wie es im dritten Teil „Mohnblumentod“ mit Charlie Lager und ihrem Leben weiterging. Zunächst möchte ich den Gestaltern der deutschen Ausgabe ein sehr großes Lob aussprechen. Ich habe auf Instagram die Originalcover entdeckt, die für mich so gar nichts warmes oder geheimnisvolles ausstrahlen, wie die deutsche Versionen. Nicht nur die Vorderseite hat mal wieder tolle Lesestunden versprochen, sondern auch die folgende Rückseite.

Der Klappentext:

In Karlstad wird ein neun Monate altes Baby entführt. Das reiche Elternpaar steht unter Schock, die Medien berichten sensationsheischend über die vergebliche Suche. Eine Lösegeldforderung bleibt aus, vielversprechende Spuren verlaufen im Sand – doch dann erhält die brillante Stockholmer Kommissarin Charlie Lager einen Hinweis, der alles verändert: Der Fall scheint mit ihrer eigenen Familie und ihrer Vergangenheit verknüpft, die sie für immer begraben wollte. Mit jeder Stunde, die verstreicht, werden die Chancen geringer, das junge Leben zu retten. Charlie ist gezwungen, sich nicht nur um Beatrice‘ willen bis an ihre Grenzen zu treiben – sondern auch aus Angst um sich selbst.

Meine Meinung:

Nach dem knisternden Prolog und den ersten Kapiteln war ich sofort wieder im Leben von Charlie Lager und ihrer geschundenen Seele. Ich muss gestehen, dass ich es in anderen Büchern manchmal durchaus sehr nervig finde, wenn Traumas oder Kindheitserlebnisse der Hauptprotagonisten sich immer wiederholen und es immer wieder und auf verschiedenste Weisen aufgewärmt wird – wie in einer Endlosschleife nur mit anderem Blickwinkel. Irgendwie, hat es die Autorin in dieser Reihe jedoch geschafft, dass ich das Gefühl habe, ein Teil dieser Geschichte zu sein und Charlie verstehe, wie ein Freund oder eine Freundin. Trotz ihren Ängsten ist Charlie eine geniale Ermittlerin. Dieses Mal wird Charlie in dem Fall um ein entführtes Baby dazu gezogen.Schnell wird klar, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist. Verzweifelte Eltern, keine Lösegeldforderung und kein klares Motiv verlangen der Ermittlerin und ihrem neuen Kollegen Gregor alles ab. Immer wieder kommen neue und hochspannende Spuren an die Oberfläche, die jedoch wieder im Sande verlaufen.  In einem zweiten und zunächst völlig unklaren Erzählstrang wird die Geschichte von Sara und ihre Freundin erzählt, die beiden in einem Heim wohnen. Frau Bengtsdotter hat mich von Anfang an in sehr hohem Tempo zwischen den beiden Strängen hin und her gejagt. Immer wieder wurden mir in beiden Stränge Krümel hingeworfen, denen ich hoffnungsvoll auf das Große und Gane gefolgt bin. Freunde, so geht Thriller! Die mit dem Fall verbundenen Entdeckungen sind von unsagbaren Abgründen und einer emotionalen Tiefe, dass ich das Gefühl hatte, dass die Luft um mich herum stehengeblieben ist. Das ganze Buch ist ein durchgehender Spannungsmix aus Lügen, sexuellem Missbrauch, Drogen, Gewalt und Macht. Für mich ist es der bisher beste und spannendste Teil der Reihe und ein absolut gelungener Thriller. Ich glaube, dass es sehr schwer werden wird, da im nächsten Jahr noch eine Schippe drauf zu legen, würde mich jedoch sehr freuen, wenn das gelingen würde. 4,5 von 5 Sterne.

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Mohnblumentod

Autor*in: Lina Bengtsdotter
Seiten: 384
Veröffentlicht: Juni 2021
ISBN: 332810397X
Verlag: Penguin TB Verlag
Copyright: Penguin TB Verlag