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Klippentod I Ian Bray

Matthias: In diesem Fall war es so, dass nicht ich mich für das Buch entschieden hatte – sondern das Buch hat sich für mich entschieden. Wenn mich ein Cover so anstrahlt, wie der Cornwall-Krimi „Klippentod“ von Ian Bray, dann haben ich meist keine Chance das Buch nicht zu lesen. Zu der wunderschönen Seitenverpackung hat mich auch der folgende Klappentext neugierig auf den Krimi um Englands Südküste gemacht. Der Penguin Verlag war so freundlich und hat und ein Ebook als Vorableseexemplar zur Verfügung gestellt.

Klappentext:

Nie wieder ermitteln – das hatte sich der ehemalige Polizist Simon Jenkins einst geschworen, als er in das ruhige Fischerdorf in Cornwall zog. Zu schwer wogen die Ereignisse aus seiner Vergangenheit. Daher weist er auch die verzweifelt klingende Victoria ab, als sie ihn eines Nachts anruft und um Hilfe bittet. Doch dann wird die junge Frau am nächsten Tag tot am Fuße einer berüchtigten Klippe aufgefunden. Jenkins macht sich schwere Vorwürfe – hätte er sie womöglich von einem Sprung abhalten können? Alles deutet auf Selbstmord hin, nur Victorias beste Freundin Mary ist sicher, dass es Mord gewesen sein muss. Auf ihr Bitten hin beginnt Jenkins, hinter dem Rücken der Polizei zu ermitteln. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden …

Meine Meinung:

Nach dem recht knisternden Prolog ging die Story zunächst etwas gemächlicher weiter. Herr Bray hat mir mit seiner sehr, sehr detaillierten Beschreibung wunderschöne Bilder vor das geistige Auge gezaubert, so dass ich keine Mühe hatte, mir die wunderschönen Farben und Felsen des kleinen Küstendorfs vorzustellen. Mit zunehmender Beschreibung der malerischen Gegend musste ich den Impuls widerstehen, sofort die Koffer zu packen und dort den Rest meines Lebens zu verbringen. Genau das hatte der ehemalige Polizist einer Spezialeinheit, Simon Jenkins, vor – den Rest seines Lebens in dem kleinen Dorf zu verbringen. Fern des Großstadttrubels und ohne Gewalt – doch dann geschieht ein Mord, der zunächst wie ein Selbstmord aussah. Weiter in den Kommentaren. Der Eigenbrötlerische Jenkins, dem das Schicksal in den vergangenen Jahren sehr übel mitgespielt hatte, wird von Mary gebeten, sich den Mord an Ihrer Freundin genauer anzuschauen. Simon Jenkins war für mich erst auf den zweiten Blick sympathisch, da ich zu Anfang seine Art so überhaupt nicht mochte. Doch mit jedem weiteren Kapitel als sich der Vorhang um seine Person weiter gelüftet hatte, war er für mich die perfekte Rolle in dem Buch. Mary hingegen, habe ich schon nach ein paar Zeilen in mein Krimiherz geschlossen und man sofort bei ihr. Die Story und auch die Charakteren haben wirklich ein großes Spannungspotenzial, doch leider ging für mich noch vor der Hälfte des Buches der aufgebaute Spannungsfaden verloren. Die Fälle und die damit einhergehende Spannung waren ab da nur noch jeweils kurz aufblinkende Funken, jedoch habe ich hoffnungsschwanger weitergelesen. Doch statt in dem Fall weiterzukommen, wurde vom Autor immer wieder das Blau des Himmels und des Meeres in all seinen Schattierungen beschrieben. So sehr wie ich die Beschreibungen Anfangs mochte, so hinderlich fand ich sie dann für den Verlauf der Story. Zwar kamen immer neue Verdächtige dazu, jedoch wurden diese erst befragt, nach dem auf dem Weg zu den Verdächtigen wieder eine Unmenge an Landschaft beschrieben wurde. Es war dann leider kein Spannungspuzzle, sondern ein 1000 Teile Landschaftspuzzle. Es ist für mich wirklich sehr schade, dass so schreiben zu müssen, denn das Buch hat von den Charakteren und auch von der Story ein unglaubliches Potenzial, was leider total in dem Blau des Wassers und dem Grau des Himmels untergegangen ist. Es ist das erste Buch in diesem Jahr dem ich auf der berühmte Sternenskala nur 3 Sterne geben kann.

 

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Klippentod

Autor*in: Ian Bray
Seiten: 558
Veröffentlicht: April 2021
ISBN: 3328103996
Verlag: Penguin TB Verlag
Copyright: Penguin TB Verlag