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Kältekammer I Liv Sievers

Matthias:“Lagerraum 113” von Liv Sievers war im vergangenen Jahr ein Highlight in meinem Lesejahr. An nur einem Sonntag habe ich den Auftakt zu dieser Reihe regelrecht verschlungen. Die pulsierende Handlung und die facettenreich angelegten Charaktere haben mich nicht mehr losgelassen. Nun war es soweit und mit “Kältekammer” ist nun endlich eine Fortsetzung dieser Reihe erschienen. Ich war sehr gespannt, ob „Kältekammer“ mit dem wieder schillernden Cover halten kann, was “Lagerraum 113” versprochen hat. Hier der sehr spannend klingende Klappentext:

Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:

Gleich zwei brutale Morde beschäftigen Kriminalkommissarin Vanessa Lux und ihren Kollegen Falk Wolff: Unter Bergen von Schnee wird im Harz ein Mann gefunden. Sein dürftig bekleideter Leichnam weist schwerste Misshandlungen auf. Einige Tage später wird in einem Schlachthof die Geschäftsführerin ermordet und furchtbar zugerichtet entdeckt. Die Opfer haben offensichtlich nicht das Geringste miteinander zu tun, genauso wenig wie die Tatorte. Oder vielleicht doch? Irgendetwas sagt Vanessa, dass es eine Verbindung zwischen den beiden Taten gibt …

Meine Meinung:

Nach nur wenigen Seiten hat mich der Sog der Geschichte sofort erfasst und ich fühlte mich durch den sehr klaren und lebendigen Schreibstil sofort an der Seite der beiden Ermittler. Vanessa war mir von Beginn an wieder sympathisch und nachdem am Ende des ersten Teils, wo der Kollege Falk Vanessa das Leben gerettet hatte, war es schön zu sehen, wie die beiden nach anfänglichen Schwierigkeiten nun zu einem guten Team zusammengewachsen sind. Beide Charaktere umspielte ein zartes Band einer sich annähernden Freundschaft, wobei Falk mit diesem Gefühl nicht so recht umzugehen wusste. Die Ermittlungen waren sehr kleinteilig und als echte Sisyphusarbeit angelegt und haben sich mit guter Grundspannung unterlegt wie selbstverständlich aus der Story heraus entwickelt und hatte in den unterschiedlichen Perspektiven jeder Zeit den perfekten Ein- und Überblick. In gleicher Art und Weise waren auch die lebendigen Dialoge, die das “live dabei” Gefühl zusätzlich verstärkt haben. Bei aller Begeisterung für den Fall und die Freunde über das Wiedersehen mit Vanessa habe ich mehrmals den Wunsch verspürt, nun auch endlich mehr über den “einsamen Wolf” Falk zu erfahren. Als hätte die Autorin meine Gedanken gelesen, hat die Geschichte wie aus dem Nichts das Leben von Falk immer wieder in den Fokus gestellt und mit einer Verknüpfung zu dem aktuellen Fall nicht nur eine besondere, sondern eine sehr emotionale und ganz persönliche Verbindung bekommen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ging das Buch so richtig aus dem Sattel und die Autorin hat ohne Unterlass die Regler zwischen Hochspannung und tiefen Emotionen geschickt hin und her geschoben. Wie elektrisiert bin ich an der Seite von Falk und Vanessa durch die Seiten geflogen und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. In bester Krimi-Manier wurden sehr geschickt die einzelnen Fäden miteinander verwoben und haben zu einem Schwindel erregenden Herzschlagfinale auf Leben und Tod geführt. “Zu-gabe – Zu-gabe…” Das war das Einzige, was mir am Ende noch eingefallen ist und ich freue mich sehr schon auf hoffentlich noch ganz viele Fortsetzungen dieser unglaublichen Reihe. Für alle, die vielleicht meinen, dass sich hinter dem doch recht brutal wirkenden Cover ein blutrünstiger Krimi versteckt, muss ich leider enttäuschen. Zweifelsfrei haben die Taten eine gewisse Härte, aber nicht in dem Maße, wie das Cover es vielleicht vermuten lässt.

 

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Kältekammer

Autor*in: Liv Sievers
Seiten: 398
Veröffentlicht: November 2022
ISBN: 3548064256
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Copyright: Ullstein Taschenbuchvlg.