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Frost I Ragnar Jónasson

Matthias: Nach dem ich im vergangenen Jahr “Nebel”, “Dunkel” und “Insel” von Ragnar Jonasson regelrecht inhaliert habe und mich das Schicksal der Ermittlerin Hulda sehr berührt hat, habe ich mich über die Nachricht einer Fortsetzung sehr gefreut. Es ist keine klassische Fortsetzung – wieso kann ich nicht schreiben, da ich sonst spoilern würde,- aber es greift auf die Story der ersten drei Bücher zurück. Der folgende Klappentext klingt jedenfalls nach einem perfekten Anschluss und ich habe mich sehr gefreut wieder auf die Insel zu kommen und ins Dunkel und den Nebel einzutauchen. 

Der Klappentext:

Ein altes Sanatorium. Ein entschlossener Ermittler. Ein ungelöstes Rätsel: Die Fortsetzung der großen HULDA-Trilogie von Ragnar Jónasson, in der der junge Kommissar Helgi Reykdal in den Fokus rückt – jener junge Mann, für den Kommissarin Hulda Hermannsdóttir in »DUNKEL« ihren Schreibtisch räumen musste. Helgi untersucht eines der größten Rätsel der isländischen Kriminalgeschichte, einen Cold Case: die Todesfälle im Tuberkulose-Sanatorium. 1983 waren dort, im eisigen Norden Islands, eine Krankenschwester und der Chefarzt umgekommen. Was ist 1983 wirklich geschehen? Und wurde die damalige Ermittlerin Hulda zum Schweigen gebracht?

Meine Meinung:

In dieser Fortsetzung lande ich zunächst im Jahr 2012. Es nimmt mich Helgi Reykdal in Empfang. Helgi ist ein junger Mann in den 30ern der Kriminologie studiert. Für seine Abschlussarbeit beschäftigt sich Helgi mit einem der größten niemals aufgeklärten Fälle Islands und so springt die Story nach spannendem und kurzem Anfang in das Jahr 1983. Ich lerne Tinna kennen, die als jüngste im Team in dem stillgelegten Tuberkulose Sanatorium arbeitet, wo auch ohne Patienten weiterhin Forschungen betrieben werden. Dort geschehen kurz nacheinander zwei Mordfälle, die nicht nur die Einrichtung erschüttert, sondern wo auch die Mitarbeiter unter Verdacht geraten. Einer der beiden Ermittler in den Fällen ist Hulda. Sie und ihr Kollege, der die Ermittlungen leitet, nehmen nach kurzen Ermittlungen einen Verdächtigen fest, den Sie jedoch nach weiteren Ereignissen wieder freilassen müssen und dadurch scheint der Fall geklärt. Doch es sind bis heute ganz viele Frage ungeklärt. Bei Helgis Recherchen reißt er nicht nur alte Wunden auf und sondern stößt auch auf Mauern des Schweigens und eine spannende Reise in die Vergangenheit beginnt. Der einfache und flüssige Schreibstil hat es mir leicht gemacht, mich in den Strudel der Geschichte ziehen zu lassen. Mit Helgi hat Herr Jonasson für mich den perfekten Protagonisten geschaffen. Er war mir sofort sympathisch und besonders gefällt mir seine Leidenschaft für Bücher. Wie schon bei den ersten Büchern, die ich von dem Autor gelesen habe, hat er auch in “Frost” wieder eine unglaublich starke, düstere Atmosphäre konstituiert, die alles wie unter einem Schleier wirken lässt und mich in jeder Seite erfasst. Die Spannung hatte in der ersten Hälfte immer nur Kurzeinsätze, was meiner Meinung nach jedoch dem Umfang der Geschichte und den Rücksprüngen geschuldet war. Nach dem das Buch dann nur noch in der Gegenwart gespielt hat, war es Thriller und Spannung nach meinem Geschmack. Ich bin dann nur so durch die Seiten geflogen und habe völlig gebannt auf das Ende hingefiebert. Leider kam für meinen Geschmack die lieb gewonnene Hulda aus den ersten Teilen etwas zu kurz. Das fand ich sehr schade, doch der sympathische Helgi konnte das sehr gut ausgleichen – und der Cliffhanger am Schluss war schon mal ein ordentlicher Fingerzeig auf spannende und weitere Teile. 4,5 von 5 Sterne

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Frost

Autor*in: Ragnar Jónasson
Seiten: 300
Veröffentlicht: November 2021
ISBN: 3442759315
Verlag: Btb
Copyright: Btb