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Die verschwundenen Studentinnen I Alex Michaelides

Matthias: Es gibt Bücher und Autoren, die bleiben einem einfach im Gedächtnis. So geht es mir mit Alex Michaelides „Die stumme Patientin“, was ich 2019 gelesen habe. Es ist auch eines der wenigen Bücher, dass ich sicherlich noch einmal lesen werde. Ich habe mich sehr gefreut, als ich in den Verlagsvorschauen sein neues Buch „Die verschwundene Studentinnen“ entdeckt habe. Das Cover ist von ähnlicher Art und ich in Vorfreude auf hoffentlich genauso fesselnde Lesestunden wie bei der „Patientin“. Der folgende Klappentext hat meine Vorfreude noch einmal verstärkt.

Der Klappentext:

An Marianas ehemaligem College in Cambridge wird eine Studentin tot aufgefunden, brutal ermordet. Auf dem Campus geht die Angst um. Die Trauma-Therapeutin macht sich auf den Weg, um ihrer dort eingeschriebenen Nichte beizustehen. Kaum angekommen, verschwinden zwei weitere Studentinnen. Ihre Nachforschungen führen Mariana tief in eine ebenso düstere wie unheimliche Parallelwelt am College. Hat der exzentrische Professor, der offenbar nicht nur einem ominösen Geheimbund vorsteht, sondern zudem einen unheimlichen, uralten Kult wiederzubeleben scheint, etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun? Oder ist die Wahrheit deutlich komplizierter – und persönlicher? Während die Polizei den Fall schon abgeschlossen glaubt, öffnen sich für Mariana im wahrsten Sinne des Wortes die Tore zur Unterwelt …

Meine Meinung:

Der kurze, aber sehr spannende Prolog war ein Versprechen, – ein Versprechen, auf Thriller-Stunden nach Maß. Ohne Anlauf war ich Mitten im Leben der Hauptprotagonistin Mariana. Ich habe Ihr Leben, ihre Trauer und ihren Schmerz kennengelernt. Die damit einhergehende Beschreibung hat mich wirklich sehr bewegt. Herr Michaelides hat eine unglaubliche Art, tiefe Gefühle zu beschreiben, die mir durch Mark und Knochen gingen. Nach einem Mord an einer Studienfreundin ihrer Nichte Zoe reist Marina nach Cambridge und steht nicht nur Ihrer Nichte bei, sondern begibt sich auch auf eine Reise in Ihre eigene Vergangenheit. Der Fall scheint für die Polizei schnell geklärt, doch Mariana ist da. Nach einiger Recherche steht auch für Marina der Mörder fest, – doch keiner glaubt ihr. Die Ermittlungsarbeit ist spannend, jedoch auch manchmal etwas zu ausschweifend. Mariana handelt in Ihren Ermittlungen nicht nur als Tante von Zoe, sondern natürlich als Traumatherapeutin. Neben der Sichtweise von Mariana läuft ein zweiter Erzählstrang aus Sicht des Täters und seiner Kindheit. Dieser Strang war bewegend und sehr empathisch beschrieben, so dass sich bei mir Mitleid und Entsetzen die Hand gegeben haben. Die Spannung hat perfekt zu den altehrwürdigen Gemäuern der Universität von Cambridge gepasst. Leider bin ich kein Freund der griechischen Mythologie und diese spielt ein nicht unerheblicher Teil dieses Buches. Für Leser, die dafür Begeisterung zeigen, ist es sicherlich die Erfüllung, jedoch bin ich in der vorhandenen Dosierung nicht damit zurechtgekommen. Ich fand auch, dass der Klappentext viel zu viel über den Inhalt verraten hat. Das Ende war eine große Überraschung. So überraschend das Ende war, so verstörend war es auch und hat mich auch über einige Längen und die Vielzahl von Ausschweifungen in die griechische Mythologie hinweggetröstet. 4 von 5 Sterne.

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Die verschwundenen Studentinnen

Autor*in: Alex Michaelides
Seiten: 352
Veröffentlicht: Juni 2021
ISBN: 3426282151
Verlag: Droemer HC
Copyright: Droemer HC