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Das Therapiezimmer I Aimee Molloy

Matthias: In einem Newsletter vom Rowohlt Verlag bin ichauf “Das Therapiezimmer” von Amiee Molloy aufmerksam geworden. Der Name der Autorin ist mir irgendwie bekannt vorgekommen, jedoch konnte erst eine Recherche meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. Vor einigen Jahren hat die Autorin mit “Die Mutter” ihr erstes Buch veröffentlicht und wieso auch immer habe ich mich damals dann dagegen entschieden, es zu lesen. Nun ist aber “Das Therapiezimmer” am Start und der folgende Klappentext und die Leseprobe aber mich total angefixt:

Der Klappentext:

Der Psychotherapeut Sam und seine Frau Annie ziehen aus New York in die verschlafene Kleinstadt, in der Sam aufgewachsen ist. Dort arbeitet Sam fast rund um die Uhr in seiner Praxis im Souterrain mit seinen (fast nur weiblichen) Klientinnen, während Annie zu viel Zeit allein verbringt. Sam ahnt nicht, dass durch einen Lüftungsschacht all seine Therapiesitzungen im Obergeschoss zu hören sind: die Frau des Apothekers, die sich scheiden lassen möchte. Die Malerin mit dem enttäuschenden Liebesleben. All diese Geschichten mit anzuhören, ist unwiderstehlich. Doch dann taucht die betörende junge Französin in dem grünen Mini Cooper auf. Und Sam geht eines Tages zur Arbeit, um nicht wieder zurückzukehren.

Meine Meinung:

Nach einem Prolog, der 3 Wochen in der Zukunft spielt, landete ich in dem kleinen Städtchen Chestnut Hill im Leben von Sam und Annie. Ein Paar, dass das Leben in vollen Zügen genießt. Frisch verheiratet und verliebt wie am ersten Tag. Sam hat sich in seiner Heimatstadt den Traum einer eigenen Psychotherapiepraxis erfüllt, und Annie ist ihm aus der Großstadt von New York in die Provinz gefolgt. Sie lebt im Augenblick in den Tag hinein und genießt einfach nur das Leben. Ein weiterer Grund, wieder in seine Heimat zu ziehen, war die Demenzkrankheit seiner Mutter, die im Pflegeheim in der Nähe der beiden untergebracht ist. Plötzlich ist Sam verschwunden. Trotz eines schweren Unwetters hat er sich auf den Weg gemacht – und ist nicht zu Hause angekommen. Seine Frau Annie und die Polizei sind ratlos. Was ist geschehen? Wo ist Sam?
Die Geschichte ist von Beginn an total fesselnd und und ich habe mich in dem detaillierten Schreibstil sehr wohl gefühlt. Die Geschichte wird im Wechsel von Annie und Sam geschildert. So lerne ich die beiden sehr sympathischen Protagonisten immer besser kennen. Beide schildern, wie sich kennengelernt haben und wie sie nun das Leben und ihre Liebe zueinander genießen. In ihren Sichtweisen bekomme ich auch immer wieder sehr gute Einblicke in ihre Vergangenheiten und so kommen natürlich auch einige Geheimnisse zutage, dass die Spannung noch einmal zusätzlich befeuert hat. Das die Gespräche der Therapiesitzungen über einen Lüftungsschacht belauscht werden, war für mich Nervenkitzel, wie ich ihn in einem Thriller mag. Das war so perfekt ausgearbeitet, dass das Gefühl hatte selbst der Lauscher zu sein. Das hat mir oft das irre Gefühl des erwischt werden beschert und meine Nackenhärchen hatten ihre helle Freude an dem auf und ab. Doch dann kam so circa in der Mitte des Buches ein ziemlich harter Break, was einen Wechsel der Erzählperspektive betrifft. Das hat mich total aus dem Konzept gebracht und konnte nur mühsam den Faden der Geschichte wieder aufnehmen. Das war eine Wendung mit der ich nicht gerechnet habe. Ich mach Irrungen und Wirrungen in einem Thriller, doch das war einfach mindestens eine Umdrehung zu viel. Irgendwann habe ich mich dann wieder gefangen und das Buch hat wieder volle Fahrt und Hochspannung aufgenommen, so dass ich das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Ohne zuviel zu verraten, aber der Titel “Therapiezimmer” ist verdammt gut gewählt. Als ich das Buch entdeckt habe, hat der Titel mich neugierig gemacht – und als ich es beendet hatte hat er seine wahre Bedeutung gezeigt. Ein Buch mit kleinen Stolpersteine, dennoch sehr spannend und lesenswert.

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Das Therapiezimmer

Autor*in: Aimee Molloy
Seiten: 333
Veröffentlicht: November 2021
ISBN: 3499276348
Verlag: Rowohlt Taschenbuch
Copyright: Rowohlt Taschenbuch