Seite wählen

Angstrichter I Lars Schütz

Matthias: Hochspannung, tolle Protagonisten und genial durchdachte Taten und Täter waren für mich in den vergangenen Jahren die Zutaten, die es geschafft haben, dass ich die Grall-und Wyler Reihe geradezu inhaliert habe. Die Schreibweise und die Storys von Lars Schütz haben auf mich eine ganz eigene Faszination, die ich nur ganz schwer beschreiben kann und sind für mich immer ganz großes Spektakel. Der folgende Klappentext von „der Angstrichter“ klingen schon wieder einmal nach einem reichhaltigen Thriller Menü mit allem, was dazugehört.

Der Klappentext:

Er wird kommen, um zu richten … Nürnberg wird von einem grausigen Mord erschüttert: An den Stadttoren hängen die viergeteilten Körperteile einer Leiche. Noch ehe die Identität des Opfers festgestellt werden kann, taucht im Internet ein Livestream auf: In einem Gewölbe kauert eine Person, gefesselt und mit einer schwarzen Kapuze verhüllt, hinter ihr schärft ein Scharfrichter seine Axt.
 Für Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd nach einem Killer, der sich als Richter über seine Opfer erhebt. Und der bald auch sie im Visier hat …

Meine Meinung:

Ohne Vorwarnung, jedoch in typischer Schütz-Art war der Prolog wieder einmal von aller höchster Güte und unglaublich packend. Bei jedem Wort bin ich mit dem Reiter durch die düstere Nacht geritten und habe dem grausamen Spiel beigewohnt. Die einfache, klare, jedoch sehr wirkungsvolle Schreibweise hat mich regelrecht verschlungen. „Der Angstrichter“ ist ein Streifzug ins Mittelalter und seine damaligen Bestrafungen – ein Thema, dass alles andere als Schema F ist.
Die Kulissen von Nürnberg (wo ich leider noch nicht war) sind meiner Meinung nach der perfekte Ort. Gemeinsam bin ich mit den Protagonisten durch die Gassen der malerischen Altstadt – vorbei an Fachwerkhäuser durch Tore und Brücken. Nach dem Rabea sich nach dem letzten Fall aus der Jagd nach Täter verabschiedet hat, war es schön, dass Jan sie für diesen Fall gewinnen konnten. Zwischenzeitlich ist auch im Leben von Rabea einiges passiert. Jan und Rabea werden von Ellen, einer Wissenschaftlerin für mittelalterlichen Geschichte und einer Bekannten von Jan arrangiert und begeben sich mit Ihr auf die Suche nach dem Scharfrichter. In gewohnter Art machen Rabea und Jan weder vor der Polizei noch vor sonstigen Hindernissen halt. Durch sehr interessante Recherchen sind sie der Polizei immer ein Schritt voraus und bringen sich außer in kritische Situationen wieder einmal in höchste Gefahr. Die kurzen und sehr flüssig geschriebenen Kapitel bauen wieder einmal eine unglaubliche Hochspannung auf. Ich war völlig gefangen durch die Ermittlung, die äußerst bizarren Taten und den in keiner Weise vorhersehbaren Wendungen. Wie schon in den vorherigen Teilen war für mich der Täter und seine Story nicht eine Sekunde absehbar. Es sucht wirklich seinesgleichen wie geschickt Herr Schütz das alles zusammensetzt. Selbst meine emotionale Seite kam in diesem Hochleistungsthriller auf Ihre Kosten. Am Ende, als Jan und Rabea sich verabschiedet haben und jeder wieder zurück in sein Leben musste ich einmal kurz und kräftig schlucken und ein Tränchen verdrücken. Das ist wieder einmal Thriller aus dem ganz obersten Regal und „Schützenfest“ vom Feinsten. 5 von 5 Sterne.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Angstrichter

Autor*in: Lars Schütz
Seiten: 340
Veröffentlicht: Juni 2021
ISBN: 3548062008
Verlag: Ullstein Taschenbuchvlg.
Copyright: Ullstein Taschenbuchvlg.