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Akte Nordsee – Am dunklen Wasser I Eva Almstädt

Matthias: Tom und unsere Freundin Lena waren schon immer große Freunde der Eva-Almstädt-Reihe um die Ermittlerin Pia Korittki. Bis ich diese Begeisterung so richtig wahrgenommen habe, gab es sicherlich schon den 5. Teil, sodass ich nicht mehr in die laufende Reihe einsteigen wollte. Mit sehr großer Freude habe ich nun entdeckt, dass Frau Almstädt mit der “Akte Nordsee” nun eine neue Reihe am Start hat. Ich war sehr neugierig, ob mich nun auch dieses Almstädt-Fieber erfasst. Der folgende Klappentext klingt jedenfalls schon mal nach sehr spannendem Küstenkrimi.

Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:

Fentje Jacobsen entspricht nicht dem klassischen Bild einer Rechtsanwältin. Sie betreibt ihre Kanzlei vom Bauernhof ihrer Großeltern in Nordfriesland aus. Dort rauben ihr die beginnende Demenz der Oma, eine renitente 14-jährige Nichte und der leichtsinnige Bruder den letzten Nerv. Als Fentje beauftragt wird, einen jungen Mann zu vertreten, der des Mordes an seiner Freundin verdächtigt wird, stößt sie auf einen alten, sehr ähnlichen Fall. Fast zeitgleich verschwinden zwei Schülerinnen aus einem nahe gelegenen Internat. Bei ihren Nachforschungen lernt sie den weltgewandten, ehrgeizigen Journalisten Niklas John kennen. Trotz unterschiedlicher Ziele beginnen sie gemeinsam zu ermitteln …

Meine Meinung:

Buch auf und ich befinde mich mitten auf einer Weide mit Schafen. Dort entdeckt die Anwältin Fentje Jacobsen bei ihrem morgendlichen Rundgang den bewusstlosen Tobias Asmusen. Er hat einen totalen Blackout und weiß nicht einmal im Ansatz, wie er auf die Weide gekommen ist. Erinnerungsfetzen tauchen auf und er fragt nach seiner Freundin, wo er zuletzt war. Fentje bietet ihm an, ihn zu seiner Freundin zu fahren, um so seiner Erinnerung auf die Sprünge zu helfen. Statt die erhofften Antworten finden Sie dort seine Freundin Sabrina tot an einem Baum hängend. Was war geschehen? Für die Ermittler ist schnell klar, es war kein Selbstmord und das naheliegendste ist wie immer das der Freund der Täter war.Tobias beteuert nach wie vor seine Unschuld und so kommt, wie es kommen musste und Fentje übernimmt sein Mandat. Doch damit noch nicht genug, so wittert auch der Sunnyboy Reporter Niklas John in “Sommerloch” die große Story und ist Fentje nicht nur meist ein Schritt voraus und einfach nur im Weg. Wer an dieser Stelle denkt, dass es sich um eine schon vielmals gelesene oder gesehene Story handelt, der hat auf den ersten Blick sicherlich recht und ich würde dringend raten, einen zweiten Blick zu riskieren. Es hat nicht einmal ein Kapitel benötigt und der sehr bildhafte Schreibstil war wie eine vertraute Hand, die mich ergriffen hat und mir ein wunderschönes Küsten-Wohlfühl-Krimi-Gefühl vermittelt hat. Frau Almstädt zieht von Beginn an gekonnt allen Register und beschert mir eine perfekte Mischung aus Spannung und wundervollen und liebevoll angelegten Charakteren in traumhaft schöner Kulisse. Ich war sofort ein Fan von Fentje, die gemeinsam mit ihren Großeltern, ihrer Nichte und ihrem Bruder auf einem Hof nahe der Küste leben und Schafe züchtet. Die äußerst authentische Charaktere Fentje schafft einen perfekten und authentischen Spagat zwischen dem Mädchen vom Hof und der selbstbewussten Rechtsanwältin, die in allen Situationen Ihre Frau steht und sich dennoch auch Schwächen eingesteht. Obwohl der Sunny Boy Snob Journalist Niklas John sehr hochnäsig und unnahbar gezeichnet ist, mochte ich auch ihn auf Anhieb. Nachdem die beiden die Übereinkunft getroffen haben, in dem Fall gemeinsam zu recherchieren, wird noch einmal deutlich, wie unterschiedlich die beiden sind und dennoch eint sie der Wille, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Beide haben ihre Geheimnisse, die im Laufe der Geschichte Stück für Stück ans Licht kommen. Der Fall, der zunächst recht klein beginnt, zieht mit jedem Kapitel größere Kreise und türmt sich im Laufe des Buches zu einer immer größer werdenden Welle auf, die immer mal wieder gut getimt bricht und geschickt weitere Fragen und einige erstaunliche Wendungen mit sich bringt.In Kapiteln von guter Länge manövriert mich die Autorin durch diesen doch sehr Protagonistenreichen Krimi. Neben der Perspektive von Fentje und Niklas sind wird der Krimi auch noch aus einigen weiteren Sichtweisen geschildert, die in Ihren jeweiligen Strängen ebenfalls lose Enden aufbauen. Mit einer guten Portion Humor und immer wieder von kleinen Rosamunde-Pilcher-Momenten durchzogen, hat mir die Geschichte nicht nur ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert, sondern ist mir ohne Umwege direkt in mein rosa Herzchen gegangen – und das so geschickt eingebaut, dass es immer noch ein spannender Krimi geblieben ist.Das Ende und die Verknüpfung der losen Enden bringt einige sehr großen Überraschungen mit sich, die sich geschickt unter der Oberfläche der Story zu einem richtigen Monster aufgetürmt haben. Meine Krimi Seele war restlos begeistert und ich kann die Begeisterung für die Krimis von Frau Almstädt vollkommen verstehen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung der „Akte Nordsee“ 5 von 5 Sterne

 

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Akte Nordsee - Am dunklen Wasser

Autor*in: Eva Almstädt
Seiten: 413
Veröffentlicht: Mai 2022
ISBN: 3404185749
Verlag: Lübbe
Copyright: Lübbe