Matthias: Unbezahlte Werbung: Matthias: Bei der Planung unserer Leseliste habe ich mich eigentlich gegen “Der Riss” von Thilo Winter entschieden, da die Liste schon so voll war und ich noch das eine oder andere von unserem SuB lesen wollte. Ein Besuch in unserer Buchhandlung des Vertrauens hat mich, nachdem ich ein paar Seiten rein geschmökert hatte, mal wieder schwach werden lassen. En voilà – hier der Appetitmacher auf der Rückseite des Buches und meine Rezension.
Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:
Die Vulkanologin Antonia Rauwolf wird mit einem ungewöhnlichen Auftrag zu einer Forschungsstation im bedrohten ewigen Eis der Antarktis geschickt: Sie soll herausfinden, ob die kürzlich entdeckten knapp hundert Vulkane aktiv werden könnten, denn ein Ausbruch hätte katastrophale Folgen für das Weltklima. Was keiner weiß: Sie ist auch gekommen, um nach ihrem Bruder Emilio zu suchen, der nach einer verhängnisvollen Expedition in die eisige Wüste als vermisst gilt. Bei ihren Nachforschungen kommt Antonia gefährlichen Machenschaften auf die Spur. Durch illegale Bohrungen geraten Eisplatten in Bewegung, die seit dreißig Millionen Jahren den Lebensraum vieler Arten beschützt haben. Ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt …
Meine Meinung:
Schon von Beginn an erfasst mich die Handlung wie eine kalte Hand und ich kann mich dem Sog nicht entziehen. Mit der Wortgewalt unserer Sprache beschreibt Herr Winter die atemberaubende Landschaft, die Tierwelt aber auch die Bedrohung durch den Klimawandel und seine Auswirkungen für dieses unwiederbringlich besondere Fleckchen Erde. Mit der gleichen Liebe zum Detail sind auch die Charaktere ausgearbeitet und erscheinen wie Hologramme vor meinem geistigen Auge. Das ganze Protagonisten Sortiment ist mit gutem Auge für Beruf und Herkunft gezeichnet und ist wie maßgeschneidert für dieses von Beginn an fesselnde Abenteuer. Antonia war mir sofort sehr sympathisch und ihre unerschrockene und liebevolle Art hat mich einfach nur begeistert. Ihre Geschichte und auch das Geheimnis in Verbindung mit ihrem Bruder und der Antarktis hat seine Wirkung, mich neugierig zu machen, auf keinen Fall verfehlt. Die mit Spannungsbögen und Cliffhanger gespickte Story ist schon von den ersten Seiten an ein wirklich großes Abenteuer und als Teil davon hat es mich einfach wie auf Kufen durch die Handlung gezogen. Natürlich, ist die Geschichte, dass eine junge Frau über alle Widrigkeit hinweg versucht ihren Bruder und irgendwie auch die ganze Welt zu retten ist nichts bahnbrechend Neues, aber im Mix mit Fakten der Wissenschaft und der geographischen Lage sehr außergewöhnlich und alleine dadurch etwas ganz besonders. Wie durch die Augen eines Abenteurers und mit dem Verstand eines Wissenschaftliches beschreibt der Autor die Polarforschungsstation Neumayer III und lässt im Zusammenspiel mit den Protagonisten Realität und Fiktion miteinander verschmelzen. In den wechselnden Sichtweise und verschiedenen Strängen bewege ich mich nicht nur abenteuerlich zu Lande, zu Wasser und in der Luft, sondern begleite Antonia durch die scheinbar unbezwingbare Wand aus Macht,Gier und Hass. In anderen Thriller wirken Actionszenen gerne mal sehr gewollt, jedoch war es in diesem Fall von nachvollziehbaren Emotionen unterlegt, dass ich in den Situationen genau dieselben Entscheidungen getroffen hätte. Es ist aber nicht nur Action geboten, sondern auch ruhige Phasen, in denen Liebe, Freundschaft und Vertrauen die Oberhand gewinnen und für die ganz besonderen Momente sorgen. Wie von selbst und dennoch sehr raffiniert ausgetüftelt verbinden sich unter Hochspannung die losen Fäden und offenbaren ein unglaubliches Bild. Auf den letzten Metern entführt mich der Autor noch zu einem Kurztrip in die SciFi Welt und auch hier fühle ich mich (überraschenderweise) wohl und sehe selbst die damit verbundene Handlung als realistisch. Das Ende ist voller Fragen, die nicht nur Antonias Leben, sondern die ganze Welt verändern würden. Ich selbst habe lange darüber nachgedacht, wie ich mich entscheiden würde und so sehr ich mir auch Mühe gegeben habe, konnte ich keine Antwort finden. Das i-Tüpfelchen setzt wirklich noch einmal das Nachwort von Thilo Winter und sorgt damit noch einmal für einige Überraschungen. Ein perfekter Mix aus Realität und Fiktion, der in der traumhaften Landschaft des ewigen Eises ordentlich einheizt.
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