Matthias: Vor einigen Wochen habe ich „The Nothing Man“ von Catherine Ryan Howard im Verlags-Newsletter entdeckt. Die Überschrift: „Zwei Geschichten – ein Mörder-keine Gnade“ und das wie ich finde sehr gut gestaltete Cover hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Der folgende Klappentext ist zwar ebenfalls sehr kurz, doch es hat völlig gereicht um mich neugierig zu machen und dieses Buch zu lesen.
Der Klappentext:
Ein Thriller nicht nur für True Crime-Fans: Der neue beklemmende und extrem spannende Roman der irischen Bestsellerautorin: Ein Opfer jagt den Serienkiller: Wer hat die Macht, den anderen zu zerstören? «Ich war das Mädchen, das den Nothing Man überlebte. Jetzt bin ich die Frau, die ihn fassen wird.» So beginnt das True Crime-Memoir «The Nothing Man», das Eve Black über die verzweifelte Suche nach dem Mann geschrieben hat, der vor nahezu zwanzig Jahren ihre gesamte Familie tötete. Dem Mann, der nie Spuren hinterließ. Supermarkt-Wachmann Jim Doyle hat den Bestseller auch und je mehr er liest, desto größer wird seine Wut, denn er war – er ist – der Nothing Man.Seite um Seite wird ihm bewusst, wie gefährlich nah Eve der Wahrheit kommt. Er weiß, dass sie nicht aufgeben wird, bis sie ihn gefunden hat. Er hat keine Wahl: Bevor sie sein Leben zerstört, muss er das vollenden, was ihm 20 Jahre zuvor nicht gelungen ist: Eve töten.
Meine Meinung:
Im Normalfall ist es bei einem Thriller meist so, dass schon im Prolog oder zumindest in den ersten Kapitel der Hochspannungszeiger auf die 12 gedreht wird. Sei es durch ein schockierendes Erlebnis oder eine blutige Tat, die einem dann unweigerlich und spannungsvoll in die Geschichte saugt. Bei diesem Buch war es der unwahrscheinlich offene und warme Schreibstil, der mich wie eine herzliche Umarmung in die Geschichte gezogen hat. Ich habe sofort an der Geschichte teilgenommen und Jim auf seinen Streifzügen durch den Supermarkt begleitet und Eve kennengelernt, die das Mädchen, dass… war. Die Idee der Story, dass ein Opfer bzw. eine Überlebende ein Buch schreibt und so versucht den Serienmörder bzw. den Mörder ihrer Familie fangen möchte, ist so faszinierend, wie verrückt. Die Geschichte wird im Wechsel aus zwei Perspektiven und immer wieder mit Abstecher in die Vergangenheit erzählt. Jim, der Nothing Man, der das Buch entdeckt, kauft und in seine eigene schwarze Vergangenheit abtaucht und Eve, das Opfer, die Verfasserin des Buches. Das Buch erzeugt in diesem Wechsel aus der Recherche in der Vergangenheit und den Taten von Jim eine nicht beschreibbare Spannung. Die unglaublich bildhaften Beschreibung gab mir das Gefühl, an der Seite von Eve zu sein. Ich wollte Sie ermutigen, dass Buch zu schreiben. Ich wollte Ihr bei Ihrer Recherchearbeit helfen, sie bei Rückschlägen aufbauen… Das für mich jedoch völlig fesselnde war, dass ich auch Sympathien für den Nothing Man Jim hatte… Die Autorin spielt äußerst geschickt mit den Sympathien und auch mit den Ängsten – nicht nur bei den Protagonisten. Es waren die geschickten Verzweigungen und die feine Verästelung an deren Ende die dafür gesorgt haben, dass ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte. Das Eintauchen in das normale Familienleben des Serienmörders – die Gedanken und Ängste von Eve. Ein hochspannender Verbund den „Nothing Man“ ans Licht zu zerren. Der wirklich einzige Kritikpunkt ist, dass für meinen Geschmack oftmals die Kapitel etwas zu lange waren. Hier hätte ich mir durchaus einen schnellen Wechsel gewünscht. Dennoch, hat es der Spannung keinen Abbruch getan und mit einem Ende, dass nicht nur keine Fragen offengelassen hat, sondern mich völlig fasziniert vor dem Buch zurückgelassen hat. 4,5 von 5 Sterne.
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