Matthias: Ich weiß, man kann es nicht glauben, aber es ist für mich als Thriller-Fan tatsächlich das erste Buch von Ursula Poznanski ist – aber es ist so. Ich war sehr neugierig und der Ruf, fesselnde Thriller zu schreiben, eilt der sympathischen Frau Poznanski (wir durften sie auf der Buchmesse persönlich treffen) voraus. Der Klappentext zu “Stille Blutet” klingt jedenfalls schon einmal sehr spannend.
Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:
Wenige Worte machen die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es einem bekannten Blogger nach einer ganz ähnlichen Ansage. Während die Medienwelt kopfsteht, fluten Nachahmerbeiträge und Memes das Netz. Wie soll die junge Ermittlerin Fina Plank zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Von allen unbemerkt, beobachtet ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen perfiden Schachzug vor…
Meine Meinung:
Ich lerne Nina kennen, eine divenhafte junge Frau. Sie ist TV-Moderatorin eines kleinen TV-Senders, in dem Sie die Nachrichten liest. So auch an diesem Abend und erst viel zu spät bemerkt sie, dass sie gerade ihre eigene Todesankündigung live in die Kamera gesprochen hat. Schon kurz nach der Ausstrahlung ist diese Nachricht überall im Netz und so erreicht sie auch ihren Ex-Freund Tibor. Sie sind zwar schon lange getrennt, doch es macht ihn betroffen und so versucht er Nadja zu erreichen. Mehrfach – ohne Erfolg. Das Handy ist aus. Nadjas Handy ist nie aus. Es lässt ihm keine Ruhe und er fährt zum Sender. Dort entdeckt er gemeinsam mit ihrer Kollegin die blutüberströmte Nadja im Bad Ihrer Garderobe. Das LKA wird gerufen und die beiden Ermittler stehen der Geschichte von dem Ex-Freund eher skeptisch gegenüber, doch Tibor hat ein Alibi. Schnell zeigt sich, dass die Moderatorin kein Einzelfall ist und das Rad der angekündigten Morde sich weiterdreht. Für die Ermittler beginnt ein scheinbar unaufhaltsamer Wettlauf gegen die Zeit und dabei gerät Tibor immer mehr in den Fokus der Ermittlungen. Der von Anfang an dynamische und von Spannung durchtränkte Schreibstil nimmt mich sofort in das Zentrum des Geschehens und damit in die Hauptstadt Österreichs.Die Protagonisten und vor allem die beiden Ermittler Fina und Oliver wurden sehr schnell mit guten und markanten Merkmalen ausgestattet, so dass ich sofort klare Bilder hatte und eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Vor allem Fina oder besser gesagt Serafina Plank die es schon nach wenigen Handlungen in mein Leseherz geschafft hat. Etwas kräftig in der Statur, in ihrem Privatleben war gerade etwas ebbe und in ihrem Job musste sie sich gegen den Ekel Kollegen Oliver Stück für Stück durchsetzen. Auch das restliche Ermittlerteam war eine sehr gut ausgewählte Gruppe mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die schon im Auftakt dieser Reihe eine gute Entwicklung erfahren haben. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben der von Fina und aus der Sicht des Verdächtigen Tibor kam immer wieder ein weiterer und sehr ominöser Strang an die Reihe. Dieser war direkt an mich gerichtet und erzählte mir, dass er eine grausame Tat begehen wird. Das war zu einem unglaublich fesselnd aber auf eine sehr gruselige und verstörende Art. Die Ermittlungen wurden mit sehr logischen Ansätzen geführt, jedoch verlaufen die Bemühungen des Teams immer in einer Sackgasse. Dieser Fall hat auch wieder einmal die Macht und Kraft der Socialmedia Kanäle gezeigt in denen sich nach der Tat an der Moderatorin immer wieder Trittbrettfahrer gemeldet haben und so war es für die Ermittler schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen und eine klare Linie des Täters zu erkennen – und die, die sie erkannten, sowie weitere eindeutige Beweise, haben immer wieder zu Tibor geführt. Wer möchte ihm die Taten anhängen oder ist alles eine große Lüge? Die Autorin hat in diesem Buch wirklich ein außergewöhnliches Spannungsgerüst erschaffen, in dem sich durch die Entwicklung der Charaktere sich immer neue Szenarien formen, sodass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte. In der Auflösung bespielt Frau Poznanski noch einmal die ganze Klaviartur eines Thrillers. Plötzliche Wendungen und damit einhergehende Überraschung geflutet mit Wut, Hass und Liebe, sowie einem nahezu schon äußerst fiesen Cliffhanger. Ein Reihenauftakt nach Maß und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung „Böses Licht“ 5 von 5 Sterne
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