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Sog | Jens Henrik Jensen

Dunkel liegt die See
Matthias: Bei stöbern in den Vorschauen habe ich entdeckt, dass von dem Erfolgsautor der Oxen-Reihe Jens Henrik Jensen eine neue Trilogie erscheint. Da ich nie die Oxen Reihe gelesen habe, war es für mich mit der „SOG“ Kleinreihe eine Chance, die Begeisterung zukünftig zu teilen. Das sehr düstere Cover mit den großen Orangefarbenen SOG Lettern, hat sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Der folgende Klappentext hat ebenfalls seinen Beitrag geleistet, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muß.

Der Klappentext

Verlassen treibt ein Küstenschiff auf hoher See. An Deck ist es ganz still. Und dieser süßliche Geruch über den Planken … Im Hafen von Esbjerg scheint sich ein düsterer Verdacht zu bestätigen. Ermittler finden an Bord Blutspuren und Reste von Haut und Kleidung. Einziger Überlebender ist der Seemann Vitali Romaniuk. Hat der Russe seine Kameraden kaltblütig mit einer Axt ermordet?
Aus Mangel an Beweisen wird er freigesprochen. Der Fall des »Axtschiffs« wandert zu den Akten. Nur die junge Ermittlerin Nina Portland gibt sich damit nicht zufrieden. Das Lächeln des Seemanns lässt ihr keine Ruhe. Als sie ihm viel später zufällig begegnet, setzt sie sich auf seine Spur. Und findet heraus, dass das, was damals nachts auf der MS Ursula geschah, erst der Anfang war.

Meine Meinung

Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, dass in den Sätzen und der Geschichte ganz ordentlich Potenzial zu großem Spektakel enthalten ist. Unweigerlich und mit großer Sogwirkung wird man in das Leben von Nina Portland gezogen. Die Kriminalkommissarin kann einen alten Fall aus dem Jahr 1993 einfach nicht vergessen. Sie unternimmt Ermittlungen auf eigene Faust, die sie nicht nur in höchste Gefahren bringen, sondern weckt damit jede Menge schlafende Hunde, die sie von da an nicht mehr loslassen.
Die Verzweigungen, die mit der fortlaufenden Geschichte entstehen waren für mich zunächst etwas verwirrend – zumal, die Story in Richtung Geheimdienst und Agenten ging, was so überhaupt nicht mein Geschmack ist. Hätte das auf der Rückseite des Buches gestanden, so hätte ich es sicherlich nicht gelesen. Zu meiner völligen Überraschung, waren die Verzweigungen und Themen so dermaßen gut ein – und ausgearbeitet, dass ich keine Probleme hatte dem Faden zu folgen. Die Spannung war nicht durchgehend da, doch das hat der Geschichte und dem „Sog“ kein Abbruch getan. Sehr gekonnt hat Herr Jensen die Spannung durch die Geschichte von Nina unterbrochen, jedoch nur um in dieser Zeit Anlauf zu nehmen um dann wieder gnadenlos die Spannungskeule zu schwingen – und es war jeder Schuss ein Treffer in meine Thriller Lesezentrum. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für den einen oder anderen Leser etwas zu viel „Nina“ ist, denn ihr Leben ist schon sehr ausführlich beschrieben. Für mich war es perfekt, da ich Nina Portland ein äußerst sympathischer und starker Charakter fand. Die Dialoge sind durchgehend von einer unfassbaren Realität und gaben mir unentwegt das Gefühl ein beteiligter Gesprächspartner zu sein. Ich habe in vielen Büchern schon wirklich gute Dialoge gehabt, doch das ist diesem Fall ist für mich ganz klar Oscar reif! Wie ich nun im Nachhinein erst entdeckt habe, handelt es sich bei der Trilogie um eine Neuauflage bzw. überarbeitete Fassung aus dem Jahre 2006. Der Titel von damals ist „Das Axtschiff“ Da mir das nicht bekannt war, habe ich nun die „SOG“ Reihe begonnen und das mit der gleichen Begeisterung wie das viele im 2006 getan haben. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung „Schwarzer Himmel“ die nach Angeben vom Verlag am 17.11.2021 erscheint.

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SOG

Autor*in: Jens Henrik Jensen
Seiten: 521
Veröffentlicht: 21.05.2021
ISBN: 978-3-423-21951-8
Verlag: dtv
Copyright: dtv