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So eiskalt der Tod I Robert Bryndza

Matthias: Im vergangenen Jahr habe ich in nur einem Tag “So blutig die Nacht” von Robert Brynzda gelesen und den Beginn der Reihe regelrecht inhaliert. Die Story und Charaktere haben im Sturm mein Leseherz erobert, sodass ich mich sehr gefreut haben, dass nun mit “So eiskalt der Tod” der zweite Teil der Kate-Marshall-Reihe erschienen ist. Ob mich der zweite Teil genauso begeistern kann? Der folgende Klappentext hört sich jedenfalls mal wieder nach ordentlich Thriller-Zündstoff an:

Der Klappentext:

Bei einem Tauchgang in einem Stausee stößt die Ex-Polizistin Kate Marshall auf die Leiche eines jungen Mannes. Als sein Tod kurze Zeit später als Unfall zu den Akten gelegt werden soll, ist sie skeptisch. Der junge Mann war ein hervorragender Schwimmer, und sein Leichnam weist unerklärliche Wunden auf. Während Kate diesen rätselhaften Fragen nachspürt, macht sie eine unglaubliche Entdeckung: Der Tote aus dem Stausee scheint das jüngste Opfer eines Serienkillers zu sein, der bereits seit Jahrzehnten unentdeckt tötet …

Meine Meinung:

Das auf dem Cover dargestellte Element Wasser war sofort Programm. Zunächst bei einer Verfolgung in einer düsteren, nebelverhangen Nacht und dann in die Tiefe bei einem gänsehaut erzeugenden Tauchgang. Das trübe Wasser in einem Stausee, der vor Jahren einen ganzen Ort überflutet hat und in dessen Tiefe noch die Reste von Häusern oder eine Kirche stehen, ist für Taucher ein sehr interessantes Ziel. Kate taucht in diesem Stausee mit Ihrem Sohn Jake und entdeckt dabei in gespenstischer Tiefe die Leiche eines jungen Mannes. Die Polizei ermittelt, doch schnell wird der Fall der entdeckten Leiche zu den Akten gelegt, da es sich laut Obduktion um einen ganz normalen Unfall handelt. Kate glaubt nicht an einen Unfall, denn wie sich herausstellt, stand der junge Mann kurz davor, in das olympische Schwimmteam aufgenommen zu werden. Dann überschlagen sich die Ereignisse, als auch noch eine Kollegin von Kate und Tristan, eine junge Gastprofessorin der Uni in der Nähe des Stausees verschwindet. Kate und Tristian können bei so vielen Ungereimtheiten gar nicht anders und begeben sich auf Spurensuche und geraten immer weiter in die tiefen Fänge von Macht und Schweigen. Der Schreibstil hat von Beginn an wieder eine unglaubliche Sogwirkung, der ich mich sofort in die Tiefe der Geschichte gerissen hat. Das perfekt ausgesuchte und äußerst sympathische Duo aus Kate, der Ex-Polizistin und Tristan, dem jungen Assistenten der Universität, haben mich schon im ersten Teil total begeistert. Kates Vergangenheit, die mich im ersten Teil sehr berührt hat, ist in guten Portionen zur aktuellen Story eingebaut. Immer wieder werden kurze Rückblenden zum ersten Teil eingebracht, sodass ich wieder perfekt in das Leben von Kate eintauchen konnte. Tristan war im ersten Teil eher der junge und gut aussehende Everybodys Darling, doch in diesem Teil lernt man ihn um ein Vielfaches besser kennen – und es gab eine unglaubliche Überraschung. Die Ermittlungen von Kate und Tristan sind authentisch und mit gutem Ideenreichtum geführt und von Beginn an sehr spannend. Mit Kates Erfahrung und Tristians Spürsinn kommen die beiden immer zu neuen Erkenntnissen, die sich leider oftmals dann guter Thriller, Art und Weise als geschickt gelegte Finte erwiesen haben und sogar Tristan gerät in Berdacht. Besonders hat mich der Teil der verschwundenen bzw. entführte Gastprofessorin Magdalena berührt. Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Kate geschrieben, jedoch auch in kurzen Kapiteln vom Opfer Magdalena. Hier hat der Autor das volle Programm der Gefühlspalette in mir abgerufen. Angst, Hoffnung, Hass und Rachegedanken sind dabei nur die Spitze. Die kurzen Kapitel des Opfers waren gekonnt platziert und so hatte ich gegenüber den Ermittlungen immer einen Vorsprung und konnte es kaum erwarten, bis die beiden Enden miteinander verbunden wurden. Immer wenn ich dachte, dass ich mich mit der Lösung auf der Zielgerade befand, war der Autor der Meinung, noch einen draufzusetzen zu müssen und hat somit mein Nervenkostüm mehr wie einmal einer ganz ordentlichen Belastungsprobe ausgesetzt. Das Finale und der Blick auf das große Ganze war wieder einmal Thriller-Handwerk vom Fachmann. Wieder einmal hat es der Autor mit dem für mich unaussprechlichen Nachnahmen geschafft, mein Thriller-Herz restlos zu begeistern. 5 von 5 Sterne

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So eiskalt der Tod

Autor*in: Robert Bryndza
Seiten: 364
Veröffentlicht: November 2021
ISBN: 3404184971
Verlag: Lübbe
Copyright: Lübbe