Matthias: Bis zum vergangenen Jahr hat der jährliche Leseausflug zur Familie Eberhofer nach Niederkaltenkirchn fest zu meinem Lesejahr gehört. Doch leider kam es im vergangenen Jahr zu einer Verschiebung, so dass die lange angekündigte Fortsetzung von Rita Falk erst jetzt erschienen ist. „Rehragout-Rendezvous“ klingt ja mal wieder nach ordentlich was los im Hause Eberhofer und der folgende Klappentext zeigt wieder einmal auf gute Unterhaltung der Kultreihe:
Der Klappentext:
Zefix! Was ist denn in die Eberhofer-Weiber gefahren? Die Oma beschließt nach gefühlten 2000 Kuchen und noch mehr Schweinsbraten, Semmelknödeln und Kraut, sich der häuslichen Pflichten zu entledigen − und fortan zu chillen. Ausgerechnet an Weihnachten! Und seit die Susi ihre Karriere als stellvertretenden Bürgermeistern verfolgt, fühlt sich der Sex mit ihr im schicken Neubau für den Franz an, als hätten sie ihn gratis zu den Esszimmermöbeln dazu bekommen. Zu allem Übel wird dann auch noch der Steckenbiller Lenz vermisst. Der Franz soll gefälligst eine Vermisstenanzeige aufgeben, die Mooshammer Liesl befürchtet das Schlimmste. Nur: Eine Leiche ist weit und breit nicht in Sicht. Damit steht der Eberhofer vor einer schier unlösbaren Aufgabe.
Meine Meinung:
Franz, Susi, Paul, die Oma, der Papa und natürlich auch der Leopold sind gleich auf den ersten Seiten alle wieder am Start – und zwar zu Hause unterm Weihnachtsbaum. Herrlich, dieses Idyll und die Situationen, die damit einhergehen, sind wie immer urkomisch und total Eberhofer. In diesem Teil ist es wie schon im Klappentext beschrieben, so dass die Frauen etwas verrücktspielen. Zumindest nach der Meinung von Franz. Die Oma will plötzlich nicht mehr den häuslichen Pflichten nachkommen, den Lebensabend genießen und die Susi wittert, nachdem der Bürgermeister ausfällt, ihre Chance, Karriere als stellvertretende Bürgermeisterin zu machen. Das bringt nicht nur ordentlich Tumult ist das Leben von Franz, sondern die ganze Bagasch ist in völligem Aufruhr. Wie dann auch noch die Mooshammerin einen Dorfbewohner als vermisst, meldet, der Rudi den Eberhofer dazu drängt, endlich was zu unternehmen, da dreht der Franz auf, aber vom Feinsten. Doch wenn man meint, damit sitzt in diesem Teil schon die Kirsche auf der Torte, der hat die Rechnung ohne Metzger Simmel und seinem Weib gemacht, die nicht damit zurechtkommt, dass ihr Sohn Max sich mit der Ivana verlobt hat. In gewohnter Eberhofer-Manier stolpert Franz durch den Fall und in Situationen, die natürlich wie immer urkomisch und zum Haareraufen sind. Die Ermittlungen um den verschwundenen Steckenbiller ist krimimäßig angelegt, jedoch ist das wie meist eher eine Randerscheinung in den Werken um den knurrigen Polizisten. Perfekt und auf den Punkt sind wie immer die Dialoge zwischen Franz und dem immer etwas weibischen Rudi, der sich ich mal wieder von Franz ungerecht behandelt fühlt oder nicht genug aufmerksam bekommt. Durch das spätere Erscheinen hat Frau Falk auch noch etwas Aktualität aufgegriffen, denn Panina sitzt aufgrund eines schlimmen Virus bei ihrer Familie in Thailand fest. Damit, was das Thema dann auch schon abgehandelt und ich keinem Wort wurde Corona auch nur erwähnt. Nach dem die Bücher und auch die Filme sicherlich Kultstatus erreicht haben, erachte ich es aus der Sicht der Autorin schon für sehr schwer, die ohnehin schon eigene Art von Franz und seiner Sippschaft noch einmal zu steigern. Es ist zu den vergangenen Teilen sicherlich keine Steigerung, aber wenn man wie ich die anderen 10 Teile schon gelesen hat, dann weiß man, was kommt – ein Prowinzkrimi aus Niederkaltenkirchen mit alten Bekannten und mit mehr oder weniger kriminalistischen Elementen und allem Pipapo. Trotz allem Eberhofer und lustig und Trallala hat mich das Buch im Nachwort sehr traurig gemacht…4,5 von 5 Sterne.
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