Matthias: : Matthias: Für uns ist es heute der 500. Beitrag und so fanden wir es irgendwie passend, heute auch den bereits 5. Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck „Nebelopfer“ vorzustellen. Alle Jahre freue ich mich wie ein Kind auf Weihnachten auf ein Wiedersehen mit Frieda Paulsen und Bjarne Haverkost. Neben den wirklich spannenden Fällen sind es auch die wirklich wunderschönen Cover der Reihe, die mich immer wieder begeistern und die Hardcover Bücher geben in unserem Bücherregal ein wunderschönes Bild. Doch es kommt ja bei einem Buch durchaus auf den Inhalt an und der folgende Klappentext verspricht wieder einmal ein spannender Fall.

Der Klappentext:

An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten baumelt ein Schild, das Kriminalkommissarin Frida Paulsen Rätsel aufgibt: Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben. Ihr Kollege Haverkorn erinnert sich sofort an den Fall. Vor vielen Jahren wurde der Bauer Johannsen für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Als kurz nach dem Leichenfund in der Geest ein weiterer Zeuge getötet wird, der im Prozess gegen Johannsen aussagte, ahnen die beiden Kommissare: Sie müssen den wahren Täter von damals finden, sonst wird es weitere Opfer geben …

Meine Meinung:

Nach einem kurzen und sehr mitreisenden Prolog sind alle bekannten und lieb gewonnen Protagonisten wieder am Start. In einem kleinen Rücksprung wurde ich noch einmal der letzte Teil beleuchtet, bei dem es hauptsächlich um den Gesundheitszustand von Friedas Freund Torben geht, der bei einem Einsatz schwer verletzt wurde. Kaum hatte sich mein Wohlgefühl auf dem Paulsen-Hof eingerichtet, schon hat der Krimi die Führung übernommen. Bjarne und Frieda wurden zu einer Leiche gerufen, die an einem Baum hängt. War es Selbstmord oder Mord? Eine Botschaft um den Hals der Leiche führt das Team zu einem alten Fall, bei dem der Tote durch eine Falschaussage dafür gesorgt hatte, dass ein unschuldiger lebenslang hinter Gitter kommt. Bjarne war damals nicht nur ein Ermittler in dem grausamen Familiendrama, sondern auch Zeuge vor Gericht. Als ein weiteres Opfer mit einem Pappschild um den Hals gefunden wird, ist klar, dass die Antworten in der Vergangenheit liegen. Unter Hochdruck werden die Ermittlungen aufgenommen, bei dem ein Teammitglied in höchste Gefahr gerät. Neben den bereits alt bekannten und durchweg sympathischen Charakteren bringt Frau Fölck mit Leonard Booths neues Blut in die Ermittlergruppe. Auf den ersten Blick ein unsympathisch und ruppiger Geselle, der so gar nicht in dieses Team passt. Doch durch geschickte Autorenhand werden dem Neuling seine Ecken und Kanten geschliffen, so dass er immer noch ein ganz besonderer Typ bleibt, jedoch einen Platz in meinem Leseherz gefunden hat. Fast schon traditionell ist der Fall ein sehr clever durchdachtes und sehr spannendes Netz. Schon bei “Mordsand” war ich der Meinung, dass der Zenit in der Reihe erreicht ist, doch die Autorin hat es wieder einmal geschafft, eine Schippe draufzupacken. Die Ermittlungen sind wieder sehr authentisch ausgearbeitet und haben nicht nur das Team vor Herausforderungen gestellt, sondern auch mein Rätselzentrum ganz ordentlich zum Schwingen gebracht.Die Schnittmenge zwischen dem Cold Case und der aktuellen Morde sind nicht nur gut konstruiert, sondern auch für mich der Spannungstreiber. Das wirklich besondere an der Reihe ist für mich die harmonische Ausgewogenheit zwischen einem clever durchdachten Krimi und dem Privatleben der Ermittler. Das beherrscht für mich die Autorin in Perfektion. Die Auflösung der beiden Fälle war wieder auf der Rubrik “für Fortgeschrittene” und hat mich völlig überrascht. Niemals hätte ich mit solch einem Ende gerechnet. Egal in welche Richtung mein Gedankenkarussel auch gedreht hat, an dieser Stelle wäre es niemals zum stehen gekommen. Zum Ende hin zeichnen sich bei auch einigen Hauptcharaktere ganz viele und einschneidende Erlebnisse von ab, so dass ich jetzt schon sehr gespannt bin, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Das ist wieder so eine Reihe, wo ich nicht genug davon bekommen kann und ich nur hoffen kann, dass Frau Fölck noch ganz lange Spaß am Leben von Frieda und Bjarne hat, so dass der Besuch in der Elbmarsch ein Highlight in meinem Lesejahr bleibt. 5 von 5 Sterne