Matthias: Obwohl ich eigentlich eher der „Hundetyp“ bin, hat dieses Buch beim Blättern der Vorschauen meine Aufmerksamkeit geweckt. Das Wortspiel „Miez Marple“ hat bei mir sofort gezündet und mich neugierig gemacht. Ein bisschen Leseprobe und mir war klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen musste. Hier ein kleiner Vorgeschmack in Form des Klappentextes

Der Klappentext:

Aus gutem Grund hat Katzendetektivin Miez Marple beschlossen, das komfortable Leben einer Wohnungskatze zu führen. Wäre da nicht ihr guter Freund Kater Watson, der bei seinen Ermittlungen gegen die Betreiber eines Katzengras-Onlineshops auf ein haarsträubendes Verbrechen gestoßen ist und nun in Schwierigkeiten steckt: in einer Zelle der Katzenpolizei. Als Mordverdächtiger. Schon zwitschern es die Vögel von den Dächern und auch die Bellt-Zeitung berichtet: Miez Marple ermittelt! Wird es der flauschigen Detektivin gelingen, Watson zu retten und die Stadt davor zu bewahren vor die Hunde zu gehen?

Meine Meinung:

Mein Lesegesicht war von Beginn an von einem breiten Grinsen unterlegt. Ich habe einen Moment gebraucht um die Welt aus Katzenaugen zu sehen und mich an die tierisch sprechenden Protagonisten zu gewöhnen. Doch dann hat das Buch gezeigt was in ihm steckt. Ich Streife mit der schwarzen Katze Watson durch die Nacht auf der Suche nach den Übeltätern die die Stadt seit Wochen mit illegalen Substanzen überschwemmen. Sein Weg führt ihn zur hochherrschaftlichen Villa des Schlager-Kater Florian Silberschweif und seinem menschlichen Manager Schnurrjenko. Dort wird er Zeuge einer grausamen Tat. Schnell sucht er Hilfe bei seiner Freundin aus Tierheim-Tagen Miez Marple. Miez Marple mag eigentlich gar nicht mehr ermitteln und hat sich zur Ruhe gesetzt um bei Ihrer Katzenmutter Agathe Christiansen Gedichte zu schreiben. Dann überschlagen sich die Ereignisse und ihr Freund Watson gerät unter Verdacht und wird verhaftet. Von Anfang an hatte dieses Buch eine unglaubliche Faszination und Spannung und die lebendige Sprache hat mir soforteinen Film vor geistigem Augen entstehen lassen. Sicherlich ist die Art die Geschichte aus Sicht von Tiere zu schreiben nicht neu, aber es wurde durch die liebenswerten tierischen Protagonisten mit der doch etwas schrägen Art zu etwas ganz besonderem. Total begeistert hat mich die “Verkatzung” von Namen oder Dinge. Hier ist das Gefängnis “Alcakatz” oder die Umtextung der Songtexte in z.B. “Verdammt, ich miez dich, ich miez dich nicht” nur die Spitze des genialen Kratzbaums. Mein Favorit der Transformation in die tierische Parallelwelt war die “Bellt Zeitung”, die Form eines Zwergpudels unter die Leute gebracht wurde. Herrlich! Hinter all dem steckt aber auch ein sehr gut durchdachter und atmosphärisch aufgeladener Kriminalfall. Immer wieder geschehe neue und überraschende Handlungen, die mich mit den liebevoll ausgearbeiteten Vierbeinern mitfiebern ließ. Auf der Suche nach der Wahrheit und auf den Tatzen der Verbrecher begegnet Miez Marple und Watson jeder Menge schräger Gestalten. Die typischen Merkmale und Charakteristik der Federtiere oder Vierbeiner sind mit guten Auge aber auch mit einem Augenzwinkern sehr gut ausgearbeitet. Der sonst immer im Vordergrund stehende Mensch ist in diesem Fellknäuel-Krimi nur eine gut platzierte Nebenrolle. Der Fall war ein großes und clever durchdachtes Rätsel, dass mich mit seinen geschickt getimten Wendungen und seinen Verzweigungen mehrmals in Staunen versetzt hat. Ein wirklich witziger,niedlicher und spannender Samtpfoten- Krimi nicht nur für Katzenfreunde. Ich könnte mir das Buch auch sehr gut als Reihe vorstellen und würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Watson und MIez Marple freuen und kann nur sagen, dass mich das Buch Mauntzmäßig begeistert hat. 4,5 von 5 Sterne