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Lincoln Highway I Amor Towles

Tom: Hallo Ihr Lieben: Das Cover und auch der Titel dieses Romans haben mich neugierig gemacht. Nachdem ich dann noch den Klappentext gelesen habe, hatte ich im Grunde keine Chance mehr und musste diesen Roman in der Buchhandlung meines Vertrauens einfach kaufen.

Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:

Im Juni 1954 wird der achtzehnjährige Emmett aus der Jugendstrafanstalt in Salina entlassen. Zuhause in Nebraska wartet sein kleiner scheißkluger Bruder Billy auf ihn. Nach dem Tod des Vaters möchten die beiden einen Neuanfang in Kalifornien wagen, wo sie ihre verschwundene Mutter vermuten. Alles ist bereit für die Fahrt mit dem 48 Studebaker, doch plötzlich tauchen zwei Freunde aus dem Gefängnis auf. Sie haben jedoch ein anderes Ziel: New York City. So beginnt eine Reise mit den witzigsten und unglaublichsten Begegnungen – Clowns, Landstreicher, arbeitslose Schauspieler, Bettler und besonders gefährliche Pastoren.

Meine Meinung:

Dieser Roman ist absolut lesenswert und von mir wird es eine eindeutige Leseempfehlung geben. Allerdings habe ich auch den ein oder anderen Kritikpunkt, doch beginnen wir mir den positiven Punkten und davon gibt es eine ganze Menge. Sprachlich ein Träumchen. Der Autor hat mich mit seinen Worten regelrecht gefesselt und in einen magischen Bann gezogen. Wort und Bildgewaltig in jeglicher Form. Mal berührend, zwischendurch knallhart, dann wieder fast zärtlich. Ein eindringlicher, gleichzeitig wundervoller Schreibstil der mich immer wieder beeindruckt hat und ich vor solch einer Kunst einfach nur den Hut ziehen kann.
Die Charaktere sind großartig, abwechslungsreich ausgearbeitet mit vielen Facetten und einige sind mir aber sowas von ans Herzchen gewachsen. Auch die Grundidee für diese Geschichte fand ich absolut gelungen und auch mit magischen Momenten hat der Autor nicht im geringsten gespart. Auf ihrer Reise begegnen die vier Jungs den unterschiedlichsten Charakteren und genau diese Begegnungen machten diesen Roman für mich zum Erlebnis. Apropos Jungs, die vier Helden dieser Geschichte machten das Ganze unglaublich abwechslungsreich und sorgten für zu Herzen gehende Momente, inklusive einiger Tränen meinerseits. Während Emmett, Woolly und besonders der kleinen Billy mein Herz im Sturm erobern konnten, hatte ich mit Duchess so meine Probleme. Spannende, unvorhersehbare Wendungen gab es auch und dafür sorgte unter anderem oben genannter Duchess, der diesen Roman für mich zu unberechenbar machte. Am Anfang fand ich diese Überraschungen noch spannend, doch im Laufe des Buches wurde es mir einfach zu viel des Guten und meine Lesefreude hat sich zwischendurch immer mal wieder verabschiedet. Irgendwann wollte ich einfach nur noch mit den vier Jungs auf dem Lincoln Highway fahren und das große weite Amerika von Ost nach West erleben. Ausnahmsweise wird es an dieser Stelle nun einen Spoiler geben. Wer also unvoreingenommen diesen Roman genießen will, sollte nun aufhören meine Besprechung zu lesen und sich auf das Fazit konzentrieren. Auf den Roadtrip warte ich übrigens noch immer, denn zum größten Teil spielte die Geschichte in New York wo der Lincoln Highway zwar beginnt, aber ein wenig mehr Straße hätte ich mir schon gewünscht. Jetzt könnte dies vom Autor natürlich ein genialer Schachzug sein und vielleicht finden ja Emmett und sein Bruder, mein heimlicher Liebling Billy, in einer Fortsetzung ihre verschwundene Mutter in Kalifornien. Ich für meinen Teil, würde mich sehr darüber freuen. Das Fazit: Dieser Roman war für mich ein Ereignis. Eine faszinierende Reise durch das Amerika der 50er Jahre, mit magischen Momenten und unvergesslichen Charakteren. Zu viele Wendungen trübten ein wenig das Leseerlebnis, dennoch ganz großes Kino. Wundervolle 4,5 von 5 Sterne und klare Leseempfehlung.

 

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Lincoln Highway

Autor*in: Amor Towles
Seiten: 574
Veröffentlicht: Juli 2022
ISBN: 3446274006
Verlag: Hanser, Carl GmbH + Co.
Copyright: Hanser, Carl GmbH + Co.