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Kleine Engel I Daniel Kohlhaas

Matthias: Unbezahlte Werbung: Matthias: Als ich die Neuheiten des Monats Juli durchgegangen bin, habe ich das, wie ich finde, sehr ansprechende Cover von „Kleine Engel“ entdeckt und bin neugierig geworden. Irgendwie hat der Name des Autors bei mir auch auf einen Erinnerungsnerv gedrückt, doch mir ist erst nach einigem überlegen klar geworden, woher. Daniel Kohlhaas ist der Gewinner der Sebastian Fitzek Thrillerschule und hat mit „Kleine Engel“ nun sein Debüt Buch am Start. Die Rückseite des Buches ist sehr knapp, jedoch hat sie mich sehr neugierig gemacht und hoch spannende Lesestunden versprochen.

Der Klappentext:

Ein Kind, das zu früh stirbt. Zwei Ermittler, die nicht dasselbe Ziel verfolgen. Und die Frage, ob Mord jemals gerecht sein kann …  »Kleine Engel« ist ein düster-abgründiger Psychothriller um eine Mord-Serie in einem Kinderhospiz. Die Grundidee für Daniel Kohlhaasʼ abgründigen Psychothriller um eine Mord-Serie in einem Kinderhospiz beruht auf einem wahren Fall. Mit dem Konzept für »Kleine Engel« hat er die Thriller-Schule von Sebastian Fitzek gewonnen. 

Meine Meinung:

Wenn die erste Lektion, in der Sebastian Fitzek Thrillerschule „Gänsehaut erzeugen“ war, dann hat Herr Kohlhaas das gleich nach wenigen Seiten mit Bravour umgesetzt. Völlig gebannt, fasziniert und erschrocken saß ich vor dem ersten Kapitel. Obwohl ich mich zu Beginn etwas mit dem Schreibstil anfreunden musste, hat mich die drückende Atmosphäre sofort gepackt. Von Anfang an hat die Story wie unter einem Schleier gelegen und es hat sehr gut durchgehend zu allen Handlungen gepasst. Nach dem „Selbstmord“ in einem Kinderhospiz lernt der von der Vergangenheit geplagte (ohhh, mal wieder ein Ermittler mit Gepäck..) Polizist Simon Winter bei einem Besuch in der Kneipe die Krankenschwester Silke kennen. Sie erzählt ihm von ihrem, dem unglaublichen Tag im Hospiz, dem Auffinden des kleinen Mädchens und dass Sie nicht glaubt, dass die todkranke Lilli Selbstmord begangen hat. Simon glaubt der Krankenschwester und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit und das der Selbstmord, in dem Kinder Hospiz kein Einzelfall ist. Keiner glaubt ihm und sein Chef und seine Kollegen sind der Meinung, dass Simon sich aufgrund seiner Vergangenheit in die Geschichte verrennt. Da trifft er durch Zufall die Kriminalpsychologin Nadja, die an ihn glaubt und seine Recherche und seine Gedanken unterstützt. Nicht ganz uneigennützig…  Fasziniert und gefesselt bin ich nur so durch die Seite geflogen. Die Geschichte um ein Kinderhospiz ist in sich schon ein sehr bewegendes Thema, doch in dieser Story geht auch die Frage der Sterbehilfe von unheilbar kranken Kinder einher und das hat mir ganz schön zugesetzt. Darf man Gott spielen? Perfekt hat der Autor diese Frage aus unterschiedlichen Sichtweisen hervorragend beleuchtet und hat mich immer wieder weitere damit einhergehende moralische Fragen aufgeworfen. Die Geschichte wird hervorragend aus verschiedenen Sichtweisen geschrieben- der Eltern, der Pfleger und auch aus der Sicht der Kinder. Herausragend fand ich den Erzählstrang des Täters und seine Geschichte. Sehr oft und sehr gekonnt hat Herr Kohlhaas das Tempo angezogen und neue Frage und Aspekte eingeworfen. Natürlich ist man in vielen Kapitel auch immer wieder mit Bruchstücken aus der Vergangenheit von Simon Winter konfrontiert worden. Es ist kein eigener Stang, dennoch immer wieder und ganz geschickt eingestreut und auch mit einer ganz eigenen Spannung versehen. Perfekt und ohne Anzeichen wurde immer wieder in guter Thriller Manier das Ruder rumgerissen und selbst als für mich alles klar schien, hat Herr Kohlhaas das Ruder noch einmal herumgerissen. Großes Kino, denn das Ende war…wow, aber irgendwie auch leider mit ganzen vielen offenen Fragen.Gibt es eine Fortsetzung? Ist das der Beginn einer Reihe, denn vieles deutet eigentlich darauf hin. Das Buch hat mich nicht nur wegen der offenen Fragen mit offenem Mund zurückgelassen, sondern auch immer noch mit vielen moralischen Fragen, die der Psychothriller aufgeworfen hat. Trotz aller Spannung und der sehr tiefen emotionalen Seiten dieses Buches habe ich einen Kritikpunkt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Kapitel mit den Namen der entsprechenden Sichtweise überschrieben gewesen wären. Immer wieder ist es mir passiert, dass ich einige Zeilen gebraucht habe, um klar zu werden, wer gerade dran ist. Das hat immer mal wieder mein Lesefluss gestört – ansonsten ein sehr spannendes und sehr gelungenes Debüt, wo ich mich freuen würde wenn es eine Fortsetzung geben würde.

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Kleine Engel

Autor*in: Daniel Kohlhaas
Seiten: 349
Veröffentlicht: Juli 2021
ISBN: 3426526611
Verlag: Knaur Taschenbuch
Copyright: Knaur Taschenbuch