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Kellergrab I Paul Cleave

Matthias: Im vergangenen Jahr habe ich mit “Blutbringer” mein erstes Buch von Paul Cleave gelesen und war völlig begeistert. Schon damals war mir klar, dass es nicht das letzte Buch von ihm gewesen ist, dass ich gelesen habe. Deshalb habe ich mir sehr gefreut, wie ich in den Neuerscheinungen mit „Kellergrab” das neueste Werk des Autors entdeckt hatte. Der folgende Klappentext klingt jedenfalls mal wieder nach einem nervenaufreibenden Thriller.

Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:

Cameron und Lisa Murdoch sind ein Schriftstellerpaar und verdienen ihren Lebensunterhalt damit, in ihren Büchern perfekte Verbrechen zu inszenieren. Als ihr Sohn spurlos verschwindet, bricht nicht nur eine Welt für sie zusammen, das Ehepaar steht auch sofort im Fokus der Ermittlungen – wer kennt sich schließlich besser mit Morden aus als Thrillerautoren? Es beginnt eine öffentliche Hetzkampagne, die die Murdochs fast das Leben kostet. Als der wahre Täter gefunden wird, hat Cameron nur noch eins im Sinn – Rache.

Meine Meinung:

Ein Prolog wie ein Paukenschlag. Unheilverkündend, spannend und auch etwas verwirrend tauche ich in die Seiten und in das Leben von Cameron, Lisa und Zach ein. Auf den ersten Blick ein Bilderbuch Familie in einem kleinen Vorort in Neuseeland. Dann verschwindet Zach eines Nachts spurlos. Zach ist durchaus besonders Kind und auch vorher immer mal wieder ausgebüchst, doch dieses Mal bleibt er verschwunden. Die Eltern verzweifelt und die Ermittler zunächst ratlos. Da die Eltern erfolgreiche Thriller und Krimi Schriftsteller sind, formt sich für die Ermittler der Verdacht, dass, wenn jemand weiß, wie ein perfektes Verbrechen zu verschleiern ist, dann Autoren, die mit ihrem Protagonisten verschmelzen, um sie und die grausamen Taten zu erschaffen. Schnell geraten die beiden jedoch mehr der Vater in den Fokus der Ermittlungen. Nach einem wirklich ganz kurzen und ruhigen Fahrwasser baut sich schon nach wenigen Seiten ein unglaublich mitreißender Sog auf dem ich mich nicht im geringsten entziehen konnte. Lisa und Cameron sind mir von Beginn an sympathisch und so fiel es mir leicht, mich mit ihrem Schicksal verbunden zu fühlen. Der tiefe Schmerz über das Verschwinden des Kindes und die unbändige Verzweiflung, unschuldig in dem Mittelpunkt der Ermittlungen zu stehen und das gesamte Umfeld gegen sich zu haben. Sie finden sich schnell in einem Albtraum wieder, den sie bisher nur aus ihren Bücher kennen, der nun in ihrem Leben leibhaftig wird. Dieses Leid hat der Autor in einer Intensität geschrieben, als hätte ich es beim Lesen tätowiert bekommen. Obwohl das Buch in Neuseeland am anderen Ende der Welt spielt, habe ich das Gefühl, dass das Schicksal dieses Buches in meiner eigenen Welt stattfindet. Kent und Thomson ermitteln in diesem Fall jedoch ist für Sie die Geschichte von Beginn an ein nahezu ein klarer Fall, dass die Eltern etwas mit dem Verschwinden des Sohnes zu tun haben. Viele Indizien weißen darauf hin. Die Ermittlung haben einen unglaublichen Dominoeffekt, der sich durch jede Seite dieses Psychothrillers schlängelt. Cameron ist ständig unter Druck und vor allem zu beweisen, dass er nichts mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun hat. Während seiner Arbeit als Autor beschäftigt er sich bei den Protagonisten immer mit dem was-wäre-wenn, und so fängt auch er Zwiegespräche mit seinem inneren was-wäre-wenn an. Der Schreibstil war schon, wie ich ihn aus dem letzten Buch kannte bildgewaltig und flüssig, sodass ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Immer wieder werden auf den Punkt Zweifel eingestreut, eine Zeit lang aufgebaut und dann wieder wie eine Seifenblase zum Platzen gebracht wird. Das Buch hatte für mich keine Wendungen, sondern es waren regelrechte Umdrehungen, die mir mehrmals mein Gefühls- und Spannungszentrum auf links gedreht haben. Apropos Spannung. Da gibt es eigentlich nur eines dazu zu sagen: Mehr geht nicht! Es gibt in der Story mehrere Punkte, die dann ein unglaubliches Bild abgezeichnet haben, doch egal wie ich auch gedreht und gewendet habe – es wollte einfach nicht passen … Die Auflösung war dann wirklich ein Meteoriteneinschlag in das Lesezentrum und in meinem Gefühlswelt und ich war einfach nur baff! Wow! Vorhang! Applaus. Standing Ovation! Begeisterung pur! 5 von 5 Sterne

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Kellergrab

Autor*in: Paul Cleave
Seiten: 432
Veröffentlicht: März 2022
ISBN: 3492317030
Verlag: Piper Verlag GmbH
Copyright: Piper Verlag GmbH