Matthias: Ein Buch von Vincent Kliesch ohne das der Name Sebastian Fitzek drauf steht? Das hat sofort mein Interesse geweckt. Es handelt sich dabei um eine neue Reihe und “Im Auge des Zebras” ist der Auftakt der “Bösherz-Thriller” Reihe und die Rückseite des Buches klingt nach ordentlich Spannung und Spektakel.
Der Klappentext:
Was physikalisch vollkommen unmöglich ist, geschieht in ganz Deutschland: Überall werden Teenager entführt, die Eltern kurz darauf ermordet. Und allen Beweisen nach wurden die Taten zur selben Zeit und von derselben Person verübt! Kommissarin Olivia Holzmann vom LKA Berlin tappt im Dunkeln und weiß nur, dass den Jugendlichen die Zeit davonläuft. Um diesen scheinbar übernatürlichen Fall zu lösen, bedarf es der Fähigkeiten dreier besonderer Ermittler: der Willensstärke von Olivia Holzmann, der genialen Beobachtungsgabe ihres Mentors Severin Boesherz und der Erfahrung der pensionierten Kommissarin Esther Wardy. Die drei ahnen nicht, wie leicht ihnen der Täter jederzeit das Liebste nehmen kann, das sie besitzen …
Meine Meinung:
Der Anfang war, wie ich mir den Einstieg für einen Thriller vorstelle. Spannend, fesselnd und gleichzeitig etwas verwirrend. Ich lerne die Kriminalhauptkommissarin Olivia Holzmann kennen, die an einem hoch spektakulären Fall arbeitet, der physisch so eigentlich gar nicht möglich sein kann. 7 Kinder werden zeitgleich und an unterschiedlichen Orten in ganz Deutschland entführt und ihre Eltern kurz darauf brutal ermordet. Die DNA Spuren an den Tatorten deuten darauf hin, dass es sich in allen Fällen um denselben Täter handelt. Wie kann das sein? Das ist doch gar nicht möglich? Zauberei? Ein Rätsel, bei dem Olivia einen Ansatz findet, der sich jedoch schnell als Holzweg herausstellt. Der einzige, der ihr helfen kann, ist ihr ehemaliger Kollege Severin Bösherz – ein Genie der Kriminalgeschichte. Ein Mann, der über eine besondere “Gabe” verfügt. Doch er hat sich zurückgezogen und möchte nichts mehr mit all dem Elend dieser Welt zutun haben. Wird er ihr dennoch helfen? Schafft es Olivia, die Kinder zu befreien? Olivia ist für mich eine toughe Kriminalkommissarin, wie ich sie mag. In gutem Mix zwischen ihrer Arbeit und ihrem Privatleben habe ich sie immer besser kennengelernt und sie hat es mir sehr leicht gemacht, sie zu mögen. Von Severin Bösherz war ich einfach wie auf Knopfdruck begeistert. Ich konnte ihn mir aufgrund der sehr detailreichen Beschreibung perfekt vorstellen. Ein Genie mit allen dazugehörigen Ecken und Kanten. Seine Genialität bzw. seine Gabe ist für ihn gleichzeitig auch sein größter Fluch. Seine Verarbeitung von Sinneseindrücken und sich so perfekt in Menschen und Orte hineinzuversetzen war für mich eine geniale Idee und in der Umsetzung (ohne, das es sich nach Science-Fiction anhört) brillant. Das gibt den handelsüblichen Ermittlungen eine ganz besondere Note. Dieser Thriller ist von Beginn an auf großes Mitraten und Spannung ausgelegt und ich bin der Geschichte wie am Fließband gefolgt. Immer wieder gab es geschickt eingestreute Wendungen, die dem Buch immer wieder einen neuen Drive gegeben haben. Wenn man schon mal nachgeschaut hat, was Herr Kliesch in seiner Biografie für Jobs stehen hat, wird man feststellen, dass ein Charakter in diesem Buch genau diese Rolle einnimmt. Sehr geschickt, dass Erlebte hier in dem Thriller miteinfließen zu lassen, um so der Geschichte noch einmal einen persönlichen Stempel aufzudrücken. Zwei Dinge möchte ich jedoch kritisch anmerken: Da “Bösherz-Thriller” auf dem Cover steht, hätte ich auch gerne etwas mehr “Bösherz-Anteile” gewünscht. Dann waren da noch die oftmals nicht enden wollenden Sätze, in denen ich mich dann leider immer mal wieder verloren hatte. Ich habe mich mit der Zeit zwar damit arrangiert, jedoch hat es meinen Lesefluss verlangsamt. Der große Showdown am Ende hat mich jedoch solche Dinge vergessen lassen und und es war Spektakel das immer mal wieder zur Schnappatmung führte. Ich freue mich nun schon auf den zweiten Teil der Reihe, der bereits vor einigen Tagen erschienen ist. 4,5 von 5 Sterne
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