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Hundstage für Beck I Tom Voss

Matthias:Tom hat mich auf das Buch von Tom Voss aufmerksam gemacht, da er unlängst „Blutrote Provence“ von Pierre Lagrange gelesen hat und ich im vergangenen Jahr völlig begeistert „Schwarzer Fjord“ von Sven Koch gelesen hatte. Was hat Tom Voss mit Pierre Lagrange und Sven Koch zu tun? Bei Tom Voss handelt es sich wieder mal um einen Autor der „Mehrere“ ist. Da ich mich noch sehr gut an „Schwarzer Fjord“ erinnere und es eines der ersten Bücher die wir hier vorgestellt hatten, haben ich mir „Hundstage für Beck“ genauer angeschaut. Der folgende Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht, jedoch finde ich als Cover-Fetischist das Cover nicht unbedingt schön. Es sieht eher aus wie ein Filmplakat eines US-Streifen wie nach einem schönen Buchcover.

Der Klappentext:

Nordbek – der kleine Ort im Hamburger Norden hat außer Natur und Einsamkeit nicht viel zu bieten. Genau der richtige Ort für den gefallenen LKA-Ermittler Nick Beck, der sich nach einem traumatischen Einsatz in die Provinz versetzen lässt. Hier ertränkt er allabendlich seinen Frust in Alkohol. Als er eines Nachts auf einer einsamen Landstraße eine junge Frau überfährt, die nur mit einem BH bekleidet war, lässt er die Leiche in Panik verschwinden. Doch bald wird ihm klar, dass die Schäden an seinem Auto nicht darauf hindeuten, dass er die Frau wirklich überfahren hat. Sie muss schon tot auf der Straße gelegen haben. Nur was ist passiert? Kurzerhand platziert Beck die Leiche so, dass sie gefunden wird. Zusammen mit Cleo Torner vom LKA Hamburg, die ihn bei den Ermittlungen unterstützen soll, versucht Nick Beck dem Verbrechen auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf menschliche Abgründe, die tiefer sind, als er sich hätte vorstellen können.

Meine Meinung:

Die ersten Seiten waren zwar genau nach dem typischen Klischee „einsamer Cowboy besäuft sich an einer Bar im Nirgendwo…“ doch die unglaublich bildhafte und lebendige Schreibweise hatten auf mich eine unfassbare Sogwirkung. Schnell war ich im Strudel und Leben von Nick Beck. Alle Protagonisten sind für mich perfekt ausgesucht. Da ist die Polizistin Cleo, die durch Ihre Schwangerschaft von der Front an den Schreibtisch versetzt wird – eine Powerfrau durch und durch. Die Vermieter von Beck, Lola und Heitzer, auch die beiden passen genau so perfekt in die Story wie die Motoradgang. Die Tat und die damit verbundene Ermittlung sind klassisch und durchaus spannend geführt und wie könnte es anders sein, so haben Cleo und Nick unterschiedliche Meinung zur Vorgehensweise. Klug und überlegt, trifft auf Unkonventionell und draufgängerisch. Die Spannung war für ein Krimi ausreichend vorhanden. Es war jetzt nicht so, dass ich Luft durch die Schneidezähe vor Spannung ziehen musste, jedoch habe ich mich mit dem Buch sehr, sehr wohl und fantastisch unterhalten gefühlt und bin nur so durch die Seiten geflogen. Sicherlich, hätte dem Buch die eine oder Überraschung oder Wendung gutgetan, aber ich habe es auch nicht wirklich vermisst. In dieser Reihe stellt der Autor eindeutig Charaktere und bildhafte Schreibweise vor aufgebauschtem Schnick Schnack – und ich war total „Beckgeistert“. Hier zeigt sich mal wieder ganz deutlich, dass weniger oft mehr ist. Der Epilog war dann Cliffhanger pur! Es waren im Anhang auch schon zwei Kapitel der Fortsetzung gedruckt die mich ebenfalls sofort gepackt haben. Ich freue mich auf die Fortsetzung „Eiszeit für Beck“, die Mitte Dezember erscheint. Draußen kalt und dunkel, Kuscheldecke, eine gute Tasse Kaffee oder Tee und ein Krimi wie dieser – was will man mehr. 4,5 von 5 Sterne.

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Nick Beck ermittelt

Autor*in: Tom Voss
Seiten: 398
Veröffentlicht: Juli 2021
ISBN: 3596000653
Verlag: Fischer Taschenbuch
Copyright: Fischer Taschenbuch