Matthias: Mit “Leichenblume” hat Frau Hancock mich im Sturm erobert und mit “Narbenherz” mich nicht mehr losgelassen. Genial durchdachte und hoch spannende Fälle mit der sympathischen Journalistin Heloise Kaldan sind Zutaten für dieser Thriller Reihe. Ich habe mich sehr gefreut, dass nach nicht mal einem halben Jahr mit “Grabesstern” nun endlich der dritte Band dieser wundervollen Reihe erschienen ist. Ich war sehr neugierig, ob “Grabesstern” halten kann, was “Leichenblume” und “Narbenherz” versprochen hat. Der folgende Klappentext hört sich jedoch schon mal nach gutem Stoff an.
Der Klappentext:
Eigentlich wollte Journalistin Heloise Kaldan nur einen Artikel über Sterbebegleitung schreiben. Doch als sie sich mit dem todkranken Jan Fischhof anfreundet, beginnt ihr die Sache nahezugehen. Jan scheint etwas auf dem Gewissen zu haben. Seine Hinweise führen Heloise nach Jütland, an die Flensburger Förde, zu einem lange zurückliegenden Fall. Heloises guter Freund Kommissar Erik Schäfer ist misstrauisch: Was weiß sie wirklich über Jan Fischhof? Heloise stößt in ein gefährliches Wespennest. Kann sie ihrer Intuition trauen?
Meine Meinung:
Sehr spektakulär und geheimnisvoll beginnt dieser Fall mit einer Exhumierung. Eric Schäfer und Heloise stehen einsam auf einem Friedhof, während ein alter Sarg zurück ans Tageslicht gehoben wird. Das war einige Tage nach dem Heloise einen Stein ins Wasser geworfen hatte, von dem keiner dachte, dass dieser solche Kreise ziehen wird. Während einer Recherche zu einer Reihe über Sterbebegleitung lernt sie Jan Fischoff kennen. Mit der Zeit lernt sie Jan immer besser kennen und baut eine ganz besondere Verbindung zu ihm auf. Oftmals erzählt er wirre und zusammenhanglose Dinge, die ihn jedoch umtreiben und auf die Heloise keine Antworten bekommt. Getrieben von dem großen Wunsch, mehr über seine Vergangenheit zu erfahren und ihm vor allem zu helfen, mit reinem Gewissen zu sterben, begibt Heloise sich in seine Vergangenheit, die sie nach Jütland führt und zu einem alten, nie aufgeklärten Fall. Im Vergleich zu den beiden letzten Fällen startet dieser Teil eher ruhig, jedoch nicht weniger spannend. Von der ersten Zeile an ist meine Begeisterung für Heloise wieder am Start. Neben Ihrer unglaublich sympathischen Art ist es ihr unbändiger Wille und ihre Hartnäckigkeit, die mich immer wieder mitreißt. Mit dem nicht weniger sympathischen Polizisten Eric Schäfer hat Frau Hancock den perfekten Ausgleich zu Heloise geschaffen, der, wenn es mit ihr durchgeht, sie und auch Ihre Nachforschungen mehr oder weniger in die richtigen Bahnen lenkt. Ich finde die beiden Charaktere in diesem Teil noch präziser ausgearbeitet, sodass sich meine Verbindung zu Ihnen noch einmal verstärkt hat. Die Suche der Journalistin führt sie zu einem Cold Case, der sehr kleinteilig ist, sodass dadurch zunächst immer mehr Fragen aufgeworfen werden, die Heloise und auch mich immer weiter in einen spannenden Sog ziehen. Ich war mir zwischendurch sehr unsicher, wie die vielen losen Enden jemals zu einem Großen und Ganzen nur verknüpft werden sollen. Doch in vollem Vertrauen in die Autorin bin ich der Story wie an der Schnur gezogen gefolgt und wurde wieder einmal mit von perfekten Konstrukt überrascht. Dieses Mal trifft Heloise mehr oder weniger zufällig ihre große Liebe Thomas wieder, der ebenfalls Journalist ist. Dieses Wiedersehen hat dem Thriller immer mal wieder einen “Inga Lindström Moment” gegeben, sodass ich Heloise wieder von einer völlig neuen Seite kennenlernen durfte. Nach der Hälfte des Buches, wie sich dann die ersten dünnen Fäden miteinander verbunden wurde, kannte die Spannungskurve nur noch eine Richtung. Mehrmals wurde ich sehr gut getimt in die Irre geführt. Selbst als alle Karten auf dem Tisch lagen und der Spannungsbogen sich in den Feierabend verabschieden wollte, hat Frau Hancock noch einmal durchgestartet und einen Schlusspunkt gesetzt, der mich Staunen ließ. Schon zum dritten Mal hat die Autorin es geschafft, mich zu begeistern und hat zu den beiden vorangegangenen Teilen noch einmal eine Schippe draufgesetzt. Eine ganz besondere Note hat diesem Thriller das Thema der Sterbebegleitung gegeben. Es war zwar nicht das zentrale Thema, jedoch hat es auf eine ganz besondere Art im Hintergrund mit geschwungen und hat mich sehr berührt. 5 von 5 Stene
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