Matthias: Nachdem ich mich im vergangenen Jahr in “Mathilda” von Dora Heldt verliebt habe und eigentlich sofort bei Ihr einziehen wollte, habe ich mich sehr gefreut, das nun ein neues und scheinbar sehr heimeliges Buch von Frau Heldt erschienen ist. Ich muss gestehen, dass ich kein Weihnachtshase bin, jedoch haben mir die Leseprobe und der folgende Klappentext sofort ein wohliges und vorweihnachtliches Gefühl und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Der Klappentext:
Es ist Advent auf Sylt. Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt, aufs Schmücken des Hauses und auf die Weihnachtsfeiertage mit der Familie. Als der gelangweilte Ernst erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für die bedürftigen Kinder verschwunden ist, ergreift er seine Chance auf Abwechslung: Er wird sich um das Problem kümmern! Und das Geld für die Weihnachtsgeschenke beschaffen. Sozusagen als Robin Hood von Sylt. Mit einigen Komplizen plant er einen großen Coup, der allerdings ganz anders läuft als geplant.
Meine Meinung:
Eigentlich sollte dieses Buch mit einem deutlichen Hinweis versehen sein. Achtung: Das Buch ist voller Magie und es können Weihnachtsgefühle entstehen, von denen man gar nicht weiß, das sie hat! Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie am besten dem Weihnachtsmann oder die 3 Weisen aus dem Morgenland – oder den Buchhändler Ihres Vertrauens. Nach wenigen Zeilen hat mich das pure Wohlfühlgefühl der Geschichte erfasst und hat mein vorweihnachtliches Herzchen ergriffen. Eine kleine Gruppe von Inselbewohner veranstalten jedes Jahr einen wohltätigen Weihnachtsmarkt mit gebackenem, gefilztem und gestricktem und beschenken dabei auch die Kinder von Eltern, die nicht auf der reichen Seite des Lebens stehen – das gibt es auch auf Sylt. Die kleine Gemeinschaft besteht aus Gudrun mit ihrem Mann Ernst, die Ex-Grundschullehrerin Minna und die ehemalige Schauspielerin Hella… und eigentlich auch Dietrich, der Bankdirektor. Doch leider ist Dietrich verschwunden und mit ihm auch die ganzen Spenden für die Dorfweihnachtsfeier – und das Geld für die Geschenke. Wo ist der Bankdirektor? Wovon sollen Sie nun die Geschenke für die Kinder kaufen? Der Plan war klar, Sie mussten selbst Spenden sammeln, denn gerade in der Vorweihnachtszeit sitzt das Geld bei den Insulaner locker. Doch da hat sich das Grüppchen ganz ordentlich getäuscht. Ein neuer Plan musste her und so entstand die Idee, die kleine örtliche Filiale der Bank zu überfallen.Es ist zwar kriminell, doch auf jeden Fall für den guten Zweck… doch wer sollte das machen…? Durch die sehr liebevolle und detailreiche Darstellung gehen einem die Protagonisten von der ersten Zeilen ohne Umwege und mit Anlauf direkt ins Herz. Frau Heldt hat auch in diesem Buch wieder tief in die Charakter-Kiste gegriffen und die Protagonisten perfekt ausgewählt. Die Ausstattung geht von liebevoll spießbürgerlich, trutschig bis herrlich durchgeknallt. Mehr wie einmal hat mir der bunte Gemischtwarenladen an Eigenheiten nicht nur ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert, sondern auch ein lautes Lachen. Doch bei allem Humor hat das Buch auch einen unglaublichen Tiefgang und ist randvoll mit Gefühlen, die perfekt eingebunden sind – ohne Weihnachatskitischig zu sein. Ich hätte auch am liebsten alles Stehen und liegen lassen und wäre nach Sylt gefahren, um mit anzupacken, das Geld aufzutreiben. Das Buch an sich ist eine große Bescherung und hat alles, was ein wundervolles und liebevolles Weihnachtsbuch braucht: Das gesamte Sortiment an Liebe und Herzlichkeit (von Nächstenliebe bis wahre Liebe), jede Menge Überraschungen und natürlich ist auch einen Weihnachtsengel mit von der Partie. Eine Story, die mitten aus dem Leben ist und ohne Umwege direkt ins Herz geht. 5 von 5 Sterne
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