Matthias: Nachdem ich im vergangenen Jahr “Nachttod” den ersten Teil der Reihe von Johanna Mo gelesen habe, das Buch mich jedoch nicht restlos überzeugt hatte, war ich mir unsicher, nun die Fortsetzung zu lesen. Was mir jedoch noch gut in Erinnerung geblieben ist, war der sehr detailreiche Schreibstil. Doch die folgende Rückseite von “Finsterhaus” hat es doch wieder geschafft, auch die Fortsetzung zu lesen.
Der Klappentext:
Hanna Duncker ist noch völlig vertieft in die Ermittlungsakte ihres Vaters, als sie der verzweifelte Anruf von Jenny Ahlström erreicht: Jennys Mann und ihr vierzehn Monate alter Sohn sind spurlos verschwunden. Ganz Öland beteiligt sich an einer groß angelegten Suchaktion, während Hanna und ihr Kollege Erik Lindgren nach einem Motiv im Leben des vermissten Vaters fahnden. Eine Spur führt schließlich in ein leer stehendes Haus. Liegt hier der Schlüssel zum Fall? Für Hanna beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Und es gibt noch ein Rätsel, das sie lösen muss: Warum versucht jemand mit aller Macht zu verhindern, dass sie endlich die Wahrheit über ihren eigenen Vater herausfindet?
Meine Meinung:
Wie in meiner Erinnerung hat mich sofort wieder der sehr harmonische und bildhafte Schreibstil in Empfang genommen. Mit der Überschrift “Der letzte Tag” war der Anfang gleich wie ein Versprechen auf spannende Kimi Stunden in Öland. Dann treffe ich wieder auf Hanna, die immer noch schwer mit der Vergangenheit ihres Vaters zu kämpfen hat. Der Anruf einer verzweifelten Mutter, dass ihr kleiner Sohn und ihr Ehemann verschwunden sind, bringt sie zurück in den Ermittlungsalltag. Hat der Vater seinen Sohn entführt? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und eine ganze Region suchen nach Vater und Sohn.Bis eine Spur zu einem leer stehenden Haus führt, wo der Vater gefunden wird. Doch von dem kleinen Hugo fehlt weiter jede Spur. Mit jeder Zeile war ich sofort bei der Suche nach dem kleinen Hugo. Frau Mo weiß von Beginn an die Gefühls – und Spannungshebel anzusetzen, so dass ich mich den Sog nicht entziehen konnte. Hatte ich im vergangenen Teil noch große Probleme mit der sehr introvertierten Art von Hanna, so war sie mir in diesem Teil von Beginn sympathischer denn je. Sie steckt zwar mit ihren Gedanken immer noch tief in dem Fall um ihren Vater, jedoch ist sie wesentlich offener geworden und die Nachforschungen und das Gedankenkarussell um ihre Privatermittlung auch nicht mehr so vordergründig. Die Zusammenarbeit mit ihrem Kollegen Erik ist, wie ich es mir in einem guten Krimi vorstelle. Nicht nur bei den Hauptprotagonisten, sondern auch bei den Nebencharakteren hat die Autorin eine große Schippe an Sympathie draufgepackt, so dass ich einen sehr guten Bezug aufbauen konnte. Gefesselt bin ich den sehr authentisch geführten Ermittlungen gefolgt. Eine Spur führt zur nächsten dann wieder einige Fehlschläge, neue Ansätze, neue Befragungen, wieder neue Zweifel, neue Vernehmungen und Spuren und so war das Spinnrad der Ermittlungen ständig in guter Bewegung. Der besondere Kick war der Strang “Der letzte Tag”, in dem Thomas, der Vater des entführten Jungen schildert, was an dem Tag seines Verschwindens passiert war. So wurden immer neue Erkenntnisse zutage gefördert, die dann in den anderen Strängen davor oder danach auch entdeckt oder verfolgt wurden oder auch bis zum Schluss in guter Krimi-Manier im Dunklen blieben. In diesem Teil waren die neuen Spuren, die Hanna zu dem Verbrechen ihres Vaters verfolgt hat, von ganz besonderer Spannung und haben dem Buch zusätzlich immer wieder perfekte Spannungsimpulse gegeben. Es ist in dem sehr guten Fall noch so viel mehr passiert, jedoch würde ich euch damit dieses ganz besondere Krimi Kribbeln verraten, was diesen Fall zu einem spannenden Leseerlebnis macht. Eines vielleicht noch. Als der Fall eigentlich und irgendwie klar erschien, hat Frau Mo noch einmal einen kräftigen Nachschlag verteilt. Ich freue mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung die soweit ich weiß leider erst nächstes Jahr im März erscheinen wird. Es ist ein typischer Schweden-Happen mit toller Landschaft und perfekter Spannung sowie sehr sympathischen Protagonisten. ️️️️
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