Matthias: Wieder einmal sind meine Blicke an einem wie ich finde, herausragend schönen Cover hängen geblieben. “Eiskalt tanzt der Tod” von Susanne Mischke”. Nie zuvor habe ich was von der Autorin gehört. Ein kurzer Blick auf die Rückseite des Buches und es war klar, dass ich diesen Hannoverkrimi unbedingt lesen muss. Eines möchte jedoch jetzt schon verraten. Hätte ich das Buch zuvor näher recherchiert, hätte ich es nicht gelesen. Wieso? Lest noch ein Stückchen, dann verrate ich es Euch. Hier der Klappentext:
Der Klappentext:
Der umschwärmte Tanzlehrer Aurelio Martínez weiß um seine anziehende Wirkung auf Frauen und hat ein Händchen für Eifersuchtsdramen. Das allgemeine Entsetzen ist groß, als er plötzlich tot auf dem Boden seiner Tanzschule aufgefunden wird – erschlagen mit einem Kerzenständer. Was ging vor in der noblen alten Villa in Hannovers Zooviertel? Bei seinen Ermittlungen entdeckt Kommissar Völxen einen entscheidenden Hinweis, der zum Schlüssel in die Vergangenheit wird und hinter der glänzenden Fassade des begnadeten Tänzers entsetzliche Abgründe offenbart …
Meine Meinung:
Obwohl das Buch mit einem ganz ordentlich gewürzten Prolog startet, gleite ich langsam, aber gut geführt in diesen Krimi und lerne den Kriminalhauptkommissar Bodo Völxen kennen, der mit Frau Sabine, Terrier Oskar und einigen Schafen im Speckgürtel der niedersächsischen Landeshauptstadt lebt. Kommissar Völxen hat nicht nur von Beginn an meine Sympathie, sondern auch mein vollstes Mitleid, da er mit seiner Frau Sabine einen Tango Tanzkurs besuchen muss. Die erste Stunde ist für ihn nicht ganz so gut gelaufen und in der zweiten Woche ist kurz vor Beginn der charismatische Tanzlehrer Aurelio Martínez erschlagen aufgefunden. Bodo Völxen ist sofort mitten im Geschehen und in seinem Element. Schnell trommelt er sein Team zusammen und die spannenden Ermittlungen beginnen. Mit jedem Kapitel habe ich mich regelrecht in dieses Buch verliebt und meine Begeisterung hat sich hauptsächlich auf die unglaublich gut ausgewählten und ausgestatteten Charaktere bezogen. Der Teamgeist, der sicherlich über die Jahre gewachsen ist, war für mich direkt spürbar. Da war sowohl Verständnis für die Eigenheiten des anderen, aber auch das blinde Verständnis untereinander. Die Ermittlungen waren von Beginn an logisch und sehr authentisch aufgebaut. Der Fall ist ein sehr gut konstruiertes Rätsel, dass mich mit seinen überraschenden Wendungen und den äußerst cleveren Verzweigungen begeistern konnte. Ich finde bei einem guten Krimi und aller Ernsthaftigkeit der Ermittlungen darf eine Portion Humor und etwas Klischee auf keinen Fall fehlen. Davon hatte Frau Mischke einiges in petto. Der Bogen spannt sich vom gut gepflegten Gummibaum im Beamtenzimmer bis hin zum Kollegen im Hawaii-Hemd, der dem Alkohol wohl nicht abgeneigt ist, sowie die gute Seele der Abteilung, die in schmatzenden Birkenstock Kaffee und Kekse serviert – oder auch die russische pflichtbewusste Kollegin, die heimlich mit einem Ex-Mafiaboss zusammen ist. Damit hat mir die Autorin nicht nur ein Schmunzeln, sondern mehrmals ein lautes Lachen ins Gesicht gezaubert. Sicherlich ist es kein Buch, wo Spannungspegel ständig im roten Bereich ist, aber dennoch ist durchgehend eine sehr gute und zur Situation perfekt dosierten Krimi-Spannung vorhanden. Am Ende, wo ich dachte, dass nun alle Karten auf dem Tisch liegen, da hat Frau Mischke mich noch einmal so richtig gepackt und noch einmal eine Ehrenrunde voll Spannung und Überraschung gedreht, sodass ich gar nicht anders konnte wie mit offenen Mund vor dem Buch zu sitzen und meinen imaginären Hut ziehen musste. Lange Rede, kein Sinn: Ich war begeistert. Das ist für mich der Stoff für eine erfolgreiche Krimireihe, die zur Primetime im TV läuft. Zum Glück habe ich dieses Buch zuvor nicht näher recherchiert, denn sonst hätte ich festgestellt, dass es sich bereits um Band 11 einer Reihe handelt und ich hätte es sicherlich niemals gelesen! Das wäre sehr schade gewesen. Ich habe zum Schluss nur eines gefragt: Mensch, Frau Mischke, wieso habe ich Sie nicht schon früher entdeckt! Ein Krimi aus Feinkostabteilung. 5 von 5 Sterne
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