Unbezahlte Werbung: Matthias: Kurz vor dem Jahreswechsel habe ich noch einmal die Neuheiten durchgeschaut und bin dabei auf „Die treue Freundin“ von Lisa Unger gestoßen. Das auf mich sehr geheimnisvolle wirkende Cover und auch der Klappentext haben mich neugierig gemacht und haben spannende Lesestunden versprochen.

Der Klappentext:

Als Zwölfjährige entkam Rain Winter nur knapp einem grausamen Entführer, der danach selbst Opfer eines kaltblütigen Mordes wurde. Viele Jahre später – Rain arbeitet inzwischen als Journalistin – stößt sie auf einen rätselhaften Fall, der auffällige Parallelen zu dem Mord an ihrem Entführer aufweist. Am Tatort hinterließ der Mörder ein rotes Kristallherz, das Rain allzu bekannt vorkommt – und auf einmal ist das dunkelste Kapitel ihrer Kindheit wieder beängstigend nah …

Meine Meinung:

Gleich zu Beginn war das Buch etwas gruselig und im gleichen Maße auch spannend mit einer sehr guten Sogwirkung. Das Knistern hat das ganze Buch durchgehend begleitet – mal stärker- mal etwas schwächer. Mehr als einmal hatte ich ganz ordentlich Gänsehaut.
Die Kapitel werden immer abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Rain und Hank erzählt. Rain und Hank verbindet neben einer tiefen Freundschaft ein traumatisches Erlebnis aus Kindertagen. Sehr gefühlvoll wird auf die einzelnen Geschichten der beiden eingegangen und wie sie mit der Geschichte von damals mehr oder weniger zurechtkommen. Die tolle Schreibweise hat es sehr leicht gemacht in das Leben der Journalistin und Ihres Freundes Hank einzutauchen und mein sensibles Leseherz hat mit ihnen gelitten.
In den Kapiteln wird auch immer zwischen der Vergangenheit und dem Heute gesprungen- was leider etwas verwirrend ist, da es nicht klar abgegrenzt und oftmals nahezu übergangslos war. Frau Unger taucht in dem Buch sehr tief in die Psyche des Menschen ein – was für die Story sehr wichtig ist, was aber für mein Dafürhalten manchmal etwas zu tief abgetaucht und zu detailliert war. Oftmals hat sich die Autorin daran etwas festgeschrieben und hätte an der einen oder anderen Stelle etwas früher auf den Punkt kommen können. „Die treue Freundin“ ist ein wirklich sehr spannender Thriller, der von den ersten Seiten an zum mit rätseln einlädt und einem zum Nachdenken bringt. Bis zum Schluss war das Buch von der Frage begleitet: Wie weit darf man gehen, wenn einem großen Unrecht widerfährt und die Mühlen der Gerechtigkeit nicht fein genug mahlen?