Seite wählen

Die siebte Zeugin I Florian Schwiecker, Michael Tsokos

Matthias: Da ich ein sehr großer Freund der Tsokos Bücher und vor allem der Paul Herzberg Reihe bin, habe ich mich sehr gefreut als ich in den Vorschauen ein neues Werk von ihm gesehen habe: „Die 7. Zeugin“. Man möge es mir nachsehen, aber den Namen Florian Schwieckert, der als weiterer Namen auf dem Cover stand, kannte ich bis dato nicht. Doch der folgende und sehr spannend klingende Klappentext hat mich animiert diesen Krimi zu lesen.

Der Klappentext:

Wie an jedem anderen Sonntagmorgen auch verlässt der Verwaltungsbeamte Nikolas Nölting sein Haus in Berlin-Charlottenburg. Er winkt seiner Tochter Lily zu, schwingt sich aufs Fahrrad und fährt zu einer Bäckerei. Dort schießt er plötzlich aus heiterem Himmel um sich. Ein Mensch ist tot, zwei weitere verletzt – und Nikolas Nölting schweigt. Nöltings Anwalt Rocco Eberhardt steht vor einem Rätsel: Welches Motiv könnte der unauffällige Familienvater für eine solche Tat gehabt haben? Das Ganze erscheint völlig sinnlos – bis Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung macht.

Meine Meinung:

Ich finde es nicht gespoilert, wenn ich verrate, dass der Klappentext auch gleichzeitig das grandiose Opening des Buches ist. Diese Szene ist natürlich sofort mit der Frage nach dem warum verbunden. Von den ersten Seiten an hat mich der klare und einfach verständliche Schreibstil sofort mit in die Kapitel genommen und seine Sogwirkung entfacht. Die nacheinander in dem Buch vorgestellten Protagonisten sind sehr gut charakterisiert und dargestellt. Gerade die Hauptprotagonisten sind äußerst authentisch und sympathisch – allen voran der Rechtsanwalt Rocco Eberhard. Gekonnt wird auch sein Privatleben ein Teil des Falles, was die Spannungskurve zusätzlich noch einmal anheizt. Die kurzen Kapitel mit der jeweiligen Zeit- und Ortsangabe machen das Buch zusätzlich zu einem echten Pageturner. Hervorragend platziert werden immer Irrungen und Wendungen eingebaut, die selbst ich als geübter Krimileser in dieser Form in keinster Weise vorhersehen konnte. Sehr gut gemacht! Neben der Frage nach dem warum, wird man als Leser noch mit einer ethischen Frage konfrontiert. Gibt es neben Recht, Ordnung und Gesetz- und neben schwarz oder weiß auch noch grau? Ich war nach der Hälfte des Buches ständig in einer Zwickmühle und einer absoluten emotionalen Achterbahn. Ein Wermutstropfen hatte dieses Buch für mich. Der Rechtsmedizinische Teil kam für mich leider etwas zu kurz und ich hätte mir gewünscht, dass der Anteil des sehr sympathischen Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer etwas größer ist. Dennoch, ein wirklich sehr spannender und facettenreicher Krimi, den ich nur schwer aus Händen legen konnte. Wie so oft beim Start einer neuen Reihe, so endet auch dieses Buch mit einem ganz ordentlichen Cliffhanger, der mich jetzt schon neugierig auf die Fortsetzung macht.
Ein sehr gelungenes Debüt des neuen Duos Schwieckert/Tsokos und ich freue mich auf mehr davon.

 

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die siebte Zeugin

Autor*in: Florian Schwiecker, Michael Tsokos
Seiten: 320
Veröffentlicht: Februar 2021
ISBN: 3426527553
Verlag: Knaur Taschenbuch
Copyright: Knaur Taschenbuch