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Die letzte Party I Clare Mackintosh

Matthias: Als ich dieses Buch in der Buchhandlung unseres Vertrauens entdeckt habe, habe ich mich eigentlich dagegen entschieden, dieses Buch zu  lesen. Das Cover hat mich nicht besonders angesprochen und auch ein kurzer Blick auf die Rückseite war nichts, was mich direkt angesprochen hat. Nachdem mir “Die letzte Party” von Clare Mackintosh hier auf Instagram mit guten Bewertungen immer wieder aufgefallen ist, habe ich mal ein paar Kapitel rein geschmökert. Was soll ich sagen? Es hat mich gepackt und ich konnte dieses Buch nicht mehr aus den Händen legen. 

Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:

Am Silvester-Abend gibt Rhys Lloyd die Party aller Partys: Seine Ferienhäuser an einem See in Wales sind ein voller Erfolg, und er hat die walisischen Dorfbewohner großzügig eingeladen, mit ihren neuen reichen Nachbarn Champagner zu trinken. Doch nicht alle sind zum Feiern da: Am nächsten Morgen treibt Lloyds Leiche im See. Am Neujahrstag hat Ermittlerin Ffion Morgan ein Dorf voller Verdächtiger – die zugleich ihre Nachbarn, Freunde und Familie sind. Sie alle haben ein Motiv. Und niemand sagt wirklich die Wahrheit, auch Ffion nicht. Aber wer von ihnen lügt, um einer Verhaftung zu entgehen?

Meine Meinung:

Es ist ein kleines Dorf zwischen Wales und England – genauer gesagt, läuft durch diese kleine Gemeinde genau die Grenze. Es ist Neujahr und eine Schaar Einwohner drängen sich am Ufer, um das neue Jahr mit dem alljährlichen Schwimmen im bitter kalten See zu begrüßen. Aufgeregtes und von Adrenalin durchflutete Körper drängeln sich im Wasser- bis ein anders klingender Schrei die Masse erschrickt. Im See treibt eine Leiche. Schnell ist klar, dass es sich dabei um den berühmtesten Sohn der kleinen Gemeinde handelt, der einst auszog und ein berühmter Sänger zu werden und nun zurückkam, um an dem nahegelegenen See auf dem Grundstück seines Vaters  5 Luxus-Lodges bauen zu lassen: “The Shore”. Zum Leidwesen der Einheimischen. Um die missgestimmten Bewohner milde zu stimmen, haben die Besitzer der Luxusherbergen sie zu einer Silvester-Party eingeladen. Nun treibt der Erbauer von “The Shore” tot im See. Was ist auf der Party geschehen?  Da nicht ganz klar ist, ob die Leiche nun in England oder in Wales gefunden wurde, schicken die Engländer den jungen Ermittler Leo sowie von der walisischen Seite Ffion, um die Ereignisse zu klären. Wie sich schon bei ihrem ersten Treffen zeigte, ist das nicht ihre erste Begegnung und beide versuchen das beste daraus zu machen und die Ereignisse aufzuklären. Passend zur Jahreszeit konnte ich mir das sehr malerische kleine Örtchen mit dem See, den Bergen und vor allem mit der Kälte von Beginn an sehr gut vorstellen. Sehr detailreich beschreibt die Autorin das kleine Fleckchen, aber sie haucht auch den Charakteren von Beginn an Leben ein. Die Ermittler Leo und Ffion haben mit ihrer humorvollen und spritzigen Dialogen schon nach wenigen Seiten mein Leseherz erobert. Im Verlauf gibt mir die Autorin immer wieder kurze Einblicke in das Privatleben der beiden ungleichen Ermittler, wobei Ffion, die aus dem kleinen Örtchen stammt, ganz klar im Vorteil ist. Mit dem gleichen Maßstab für Eigenheiten und Besonderheiten von Charakteren hat Frau Mackitosh auch die Nebencharaktere erschaffen, die mir ebenfalls immer mal wieder ein breites Schmunzeln ins Gesicht gezaubert haben. Die unterschiedlichen Perspektiven waren wie ein abwechselnder Blick durch eine Kamera oder wie durch das Schlüsselloch auf das Sammelsurium der Bewohner und ich hatte somit perfekten Einblick in ihre Gedanken, ihr  Leben, ihre Geheimnisse und in ihre Beziehung zu dem Opfer. Die Ermittlungen sind von Anfang an ein von guter Grundspannung untermaltes Auf und Ab und bilden in den verschiedenen Sichtweisen und unterschiedlichen Zeitfenster immer neue lose Fäden, die dann entweder zum großen Ganzen verwebt oder wahlweise wieder als weiterer loser Faden und wie Staffelstab weitergereicht wurden. Ein spannendes Netz aus Affären, Seilschaften, alten und neuen Feindschaften, sowie aus der Story und den Geschehnisse der Gegenwart neu entstanden mehr oder weniger zufällige Verbindungen. Nahezu jeder, der die Bühne dieses Krimis betritt, hat auf irgendeine Art ein Motiv, der Täter zu sein, so dass mein Krimi-Rätsel Zentrum ständig in Bewegung war.  Wieso auch Ffion in den Kreis der Verdächtigen rückt und wieso mir ihre Geschichte besonders ohne Umwege direkt ins Herz gegangen ist, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Mit unglaublich vielen Unbekannten ist dieses Buch dann auf eine pulsierende Zielgerade eingebogen und hat sich am Ende zu einem unfassbaren emotionsgeladenen Bild zusammengesetzt, dass in dieser Art nicht im Ansatz erkennbar war. Ein wirklich sehr guter Neujahrscocktail, spritzig, erfrischend und mit einigen Umdrehungen und der trotz der hochprozentigen Spannung zu keiner Katerstimmung  geführt hat.

 

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Die letzte Party

Autor*in: Clare Mackintosh
Seiten: 477
Veröffentlicht: Dezember 2022
ISBN: 3426228009
Verlag: Knauer HC
Copyright: Knauer HC