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Der Verdacht I Ashley Audrain

Matthias: Meine Schwäche für Mohnblumen und Hardcover Bücher hat mein Blick auf „Der Verdacht“ von Ashley Audrain“ gelenkt. Ich hatte zuvor von dieser Autorin noch nichts gehört und ein guter Roman ist für mich, der hauptsächlich Krimis und Thriller liest, gerne mal eine willkommene Abwechslung. Wobei der folgende Klappentext sich durchaus nach einem spannenden Buch angehört hat. Der Penguin Verlag war so freundlich und hat uns das Buch als Epub vorab zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank.

Der Klappentext:

Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss.

Meine Meinung:

In den ersten Kapiteln war ich der Meinung, dass ich für dieses Buch die falsche Zielgruppe bin. Da ich weder Mutter bin, noch eine werden würde, fand ich die Story zunächst zwar sehr interessant, jedoch hat sie bei mir nicht gezündet. Doch ich habe mich getäuscht – und zwar gewaltig! Blythe und Fox bekommen ihr erstes Baby. Auf Grund von Blythe’s Vorgeschichte aus Kindertagen hat Sie sehr große Probleme eine Bindung zu ihrer kleinen Tochter Violet aufzubauen. Was zunächst einfach wie eine postpartale Depression wirkt, entwickelt sich in Angst, Hass und Verzweiflung. Gefangen mit Ihren Emotionen geschehen Dinge, die ohne Umwege direkt in Herz gehen. Die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung zieht sich in Blythe’s Leben durch mehrere Generationen. Immer sehr ähnlich und dennoch ganz unterschiedlich. In einem zweiten Erzählstrang springt die Autorin immer wieder zurück in die Vergangenheit von Blythe’s Mutter und Großmutter. Die Frage, die mich durch alle Seiten begleitet hat: „wie kann man nur, so unglaublich schreiben?“ Der sehr bewegende Schreibstil, gepaart mit der ins Mark gehenden Geschichte, hat dieses Buch mich nach ein paar Kapiteln so dermaßen begeistert, dass ich die erste Hälfte in einem Rutsch gelesen habe. Das Buch ist eine Einladung in das Leben des Paares einzutauchen und ich hatte wirklich das Gefühl in und an ihrem Leben beteiligt zu sein. Mit jedem Kapitel haben meine Gefühle für die Protagonisten gewechselt. Ich kann nicht sagen in wie viele Rollen ich in diesem Buch gesprungen bin. Es ist fesselnd, spannend, beängstigend, verstörend, bizarr, erstaunlich, berührend, faszinierend, erschreckend…. ich saß im Wechsel mit offenem Mund oder Tränen in den Augen vor dem Buch. Wenn ich schon so mit dieser Story zu kämpfen hatte, wie fühlt sich dieses Buch erst für eine Mutter an?  „Der Verdacht“ hat mich wirklich in jeder Hinsicht überrascht und nie im Leben hätte ich nach den ersten Kapiteln gedacht, dass ich als emotional empfänglicher Mensch doch genau die Zielgruppe dieses Buches bin. Auf jeden Fall ist das Buch eine ganz klare Leseempfehlung und den Hinweis: Lasst einfach zu was dieses Buch kann.

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Der Verdacht

Autor*in: Ashley Audrain
Seiten: 318
Veröffentlicht: März 2021
ISBN: 3328601449
Verlag: Penguin Verlag
Copyright: Penguin Verlag