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Der Bruder I Christine Brand

Matthias: Schon bereits zum dritten Mal freue ich mich auf das jährliche Werk von Christine Brand. Ich habe im ersten Band „Blind“ total in die Schreibweise und in die Geschichte um den blinden Nathaniel und die Reporterin Milla verliebt. Diese Liebe hat bis heute gehalten und ich habe mich mit großer Erwartung und Freude auf „Der Bruder“ gefreut, denn der Klappentext verspricht wieder einmal hochspannender Lesestoff der Schweizer Autorin – zumal auf dem Cover Romy Fölck „Eine bewegende Story mit immenser Sogwirkung“ verspricht. Der Blanvalet Verlag war so freundlich und hat das Buch vorab als Ebook zur Verfügung gestellt.

Der Klappentext:

Irena Jundts Vater ist tot. Um das Elternhaus zu räumen, muss die Rechtsmedizinerin der Berner Kripo zurück in das abgelegene Bergdorf ihrer Kindheit. Eine Kindheit, die mit dem Verschwinden ihres Bruders abrupt endete. Damals wurde ein brutaler Kindermörder für Benis Tod verurteilt. Doch bei ihrer Rückkehr erkennt Irena, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmt, und die Dorfbewohner etwas verbergen. Wenig später wird in Bern ein kleiner Junge vermisst gemeldet – Sandro Bandini, Chef der Abteilung Leib und Leben bei der Berner Polizei, beginnt mit Hochdruck zu ermitteln und auch seine Freundin, Journalistin Milla, versucht mit gewohnt unkonventionellen Mitteln die Spur des Kindes zu verfolgen. Noch ahnt niemand, welche Kreise der Fall ziehen wird – und dass die Vergangenheit noch immer dunkle Schatten in die Gegenwart wirft …
Achtung! Ein langer Text, aber ich konnte nichts anders: Ich haue es gleich zu Beginn raus: Das Buch ist ein Gigant! So knisternd der Prolog ist, so Kraftvoll und Gewaltig sind gleich die ersten Kapitel. Ohne Anlauf wird man wieder in das spannende Leben von Milla, Sandro, Nathaniel und in das Leben der Gerichtsmedizinerin Irena gesaugt. Schnell zeichnen sich mehrere Erzählstränge ab, die in kurzem Kapitel jeweils mit einem fesselnden Cliffhanger enden. Die Geschichte um Irena, die nach über zwanzig Jahren in das kleine Dorf zurückkehrt wo sie aufgewachsen ist und Ihr Bruder verschwunden ist, ist genauso mit Hochspannung gespickt – wie der aktuelle Fall des kleinen Jungen der scheinbar entführt wurde. Nicht nur der verwundene Junge bringen Sandro und sein Team an die Grenzen, sondern auch noch die 2 Leichen die in seinem Zuständigkeitsbereich gefunden werden. Doch damit ist noch lange nicht genug….. In dem ganzen Trubel gerät Sandro immer wieder mit seiner Freundin Milla aneinander, die in Ihrem Job als Journalisten wie immer oftmals Grenzen überschreitet und sich und andere in abenteuerliche Situationen bringt. Die Charakteren sind wie in den vergangen beiden Büchern sehr liebevoll, detailliert, authentisch und durchweg sympathisch beschreiben.

Meine Meinung:

Mit jedem einzelnen Charakter hat Frau Brand bei mir ins Schwarze getroffen. Im letzten Teil habe ich oftmals Nathaniel vermisst, der in „Der Patient“ meiner Meinung nach nicht so präsent war, wie in „Blind“. In diesem Teil ist er wieder nur als Nebencharakter eingebunden, was jedoch eine sehr gute Dosierung zur der Gesamtstory hat. Die ganze Geschichte hat in mir nicht nur der „Emotionshebel“ total auf volle Kraft voraus gestellt, sondern in gleichem Maß auch immer wieder den Button „Hochspannung“ gedrückt. Damit war aber noch lange nicht genug, denn auch die Gefühlsregionen wo Gänsehaut und Schauer schlummern, wurden mehrfach von Frau Brand in herausragender Art und Weise wach gerüttelt. Die Wendungen und Entwicklungen in dem Buch sind atemberaubend.  Immer mehr ich dachte, mehr geht nicht, setzte die Autorin immer noch einen „Brandherd“ drauf. Es ist jedoch nicht so, dass man sich in den einzelnen Ereignissen verirrt und das große Ganze aus den Augen verliert. Nein, denn Frau Brand nimmt einem ganz gekonnt an die Hand und leitet einem geschickt durch das Labyrinth aus Hochspannung. In großen Lettern prangt auf dem Buch „Kriminalroman“. So ein Quatsch! Das ist auf keinen Fall ein Krimi! Das ist Thriller von höchstem Prädikat. Der Wunsch, dass Buch zwischendurch mal aus den Händen zu legen, wird immer wieder sofort im Keim erstickt. Der Hinweis des Verlages ist, dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann. Stimmt, jedoch sind die beiden ersten Teile auch solche Kraftpakete, dass ich sie Euch auf jeden Fall empfehlen möchte. Für mich diesem Teil hat Frau Brand mit auf jeden Fall so richtig „geBRANDmarkt“ und ich kann jetzt schon sagen: Das ist ein Jahreshighlight – mehr und besser geht (fast) nicht.

 

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Der Bruder

Autor*in: Christine Brand
Seiten: 539
Veröffentlicht: April 2021
ISBN: 3764507454
Verlag: Blanvalet Verlag
Copyright: Blanvalet Verlag