Matthias: Wieder einmal war es das, wie ich finde einfache, aber sehr schöne Cover von “Das Fuchsmädchen” das nicht nur den Cover-Fetischisten, sondern auch die Neugierde in mir geweckt hat. Da der Name Maria Grund jetzt nicht unbedingt skandinavisch klingt, war ich überrascht, dass es sich um einen Schweden Thriller handelt. Meine Schwäche dafür ist ja hinreichend bekannt und nach dem folgenden Klappentext war dann klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Der Klappentext:

Eisige Kälte herrscht an jenem Sonntag auf der Insel vor der Küste Schwedens, als man die Leiche eines jungen Mädchens in einem verlassenen Kalksteinbruch entdeckt. Das Verstörende an dem Fall: Die Tote hat eine unheimliche Fuchsmaske bei sich. Ermittlerin Eir bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Zusammenarbeit mit ihrer neuen Kollegin Sanna einzulassen. Denn nur Tage später ist eine weitere Frau tot – und auch in ihrer Wohnung finden sich Hinweise auf eine Maske. Ein eiskalter Serienmörder hinterlässt eine blutige Spur auf der Insel und muss gestoppt werden. Doch mit Schrecken erkennt Eir, dass nicht nur das nächste Opfer vor dem Killer retten muss – auch Sanna birgt ein dunkles Geheimnis und droht, vom Strudel ihrer Vergangenheit in den Abgrund gerissen zu werden.

Meine Meinung:

Die Atmosphäre packt mich in den ersten Zeilen wie eine kalte Hand. Nacheinander lerne ich am Tatort von einem scheinbaren Selbstmord die auf der Insel lebende Ermittlerin Sanna Berling und Eir Pedersen kennen, die als neue Partnerin von Sanna auf die Insel gekommen ist. Schon nach kurzer Zeit wird klar, dass die beiden unterschiedlicher nicht sein können und doch habe beide eines gemeinsam: Beide haben private Probleme. Der Schreibstil war die erste Faszination, denn er war einfach und klar und hatte eine ganz besondere Wirkung, wie wenn die ganz Geschichte unter einer düsteren Glocke spielt. Das Setting war eine kleine Insel vor Schweden, die leider nicht näher benannt wurde, jedoch hatte ich durch die gute Beschreibung ganz klare Bilder. Die beiden Ermittlerinnen waren für mich nicht so angelegt, dass der Sympathiefunke von Beginn an übergesprungen ist. Ein Selbstmord und ein grausam verübter Mord – ein verschwundener Ehemann sind der Einstieg zu diesem Thriller. Durch Zufall entdeckt Sanna einen Zusammenhang, der sich von da an immer weiter und gut durchdacht verzweigt. Die Ermittlungen sind von Beginn an fesselnd und von großer Logik und Akribie und haben mir das Gefühl gegeben, ganz nah dabei zu sein. Das Team um Sanna und Eir war mit allem, was zu einem guten Ermittlungsteam gehört, ausgestattet. Beide Frauen haben zu den Ermittlungen und Vorgehensweise ganz unterschiedliche Ansätze, was immer mal wieder für Zündstoff sorgt und dennoch bringen Sie immer mehr Licht in das sich vor Ihnen ausbreitende und scheinbar immer tiefer werdende Dunkel. In der Vernetzung der Ereignisse und der damit sich immer weiter auftürmenden Erkenntnisse ist dieses Buch ganz großes Kino. Im Verlauf der Story haben Hauptprotagonisten immer mehr mein Herz erobert. Beide stecken neben den Ermittlungen knietief in ihren privaten Problemen und besonders das Schicksal von Sanna hat mich sehr bewegt und die Gefühlstentakel nach mir ausgestreckt. Obwohl der Seelenrucksack der beiden Ermittlerinnen Rand voll war, hat es dem Fall oder den Ermittlungen zu keiner Zeit die Show gestohlen. Es wurde zwar mal mehr oder weniger dosiert eingebaut, aber hier macht ganz klar auch die Dosis das Gift. Der Weg zur Lösung war ein sehr durchdachtes Labyrinth und hatte Wendungen und Überraschungen, die mir mehr wie einmal mein Thriller Gesicht hervorgerufen haben. Das Ende war in vielerlei Hinsicht ein der Wahnsinn und ich war gefangen in einer Mischung aus purer Begeisterung und entsetzen. Noch Tage später ist dieses Buch in meinen Gedanken gewesen und ich habe immer wieder mit einem lachenden und einem weinenden Auge daran zurückgedacht. Zum Glück handelt es sich um den Auftakt einer neuen Reihe und ich freue mich jetzt auf ein Wiedersehen mit Sanna und Eir. 4,5 von 5 Sterne
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