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Das Chalet I Ruth Ware

Matthias: Nachdem ich im vergangenen Jahr “Hinter diesen Türen” von Ruth Ware verschlungen habe und total begeistert war, war es für mich gar keine Frage, nun auch gleich kurz nach Erscheinung Ihr neuestes Werk “Das Chalet” zu lesen. “Hinter diese Türen” war Hochspannung und Nervenkitzel pur und der folgende Klappentext hört sich auch schon wieder nach genau dieser “Ware” an.

Der Klappentext:

Ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen mitten im tiefsten Winter. Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups haben sich hier eingemietet, um über das Übernahmeangebot eines großen Unternehmens zu diskutieren. Die Stimmung ist angespannt. Alle hier haben etwas zu verlieren. Und manche viel zu gewinnen. Dann beginnt das Grauen: Ein Mitglied der Gruppe nach dem anderen wird ermordet oder verschwindet. Nach einem Lawinenabgang ist das Chalet von der Außenwelt abgeschnitten, es gibt keinen Handyempfang. Der Killer muss einer der Gäste sein …

Meine Meinung:

Mitten in den dem malerischen Bergpanorama liegt das Chalet. Eine luxuriöse Herberge, die von Erin und Danny betrieben wird. Ein traumhafter Ausblick auf das Tal und das verschneiten Massiv dahinter bietet den Mitarbeitern eines Start-up Unternehmen den Rahmen, um wichtige Entscheidungen für das Unternehmen zu treffen. Eine Gruppe aus Firmengründer und den Mitarbeiter – und Liz, der ehemaligen Assistentin aus der Anfangszeit des Unternehmens. In den Tagen im Chalet soll die richtungsweisende Entscheidung getroffen werden das Social Media Unternehmen trotz finanzieller Schwierigkeiten zu behalten, oder zu verkaufen. Schnell wird klar, dass die Gruppe sich in zwei Lager gespaltet hat und eine Lösung ist nicht einfach. Um den Alltag zu vergessen, unternimmt das Unternehmen einen Skiausflug, doch danach kehrt einer der Gründer nicht mehr zurück. Was ist geschehen? Kurz nach dem scheinbaren Unglück wird das Chalet von einer Lawine heimgesucht und die Gruppe ist von der Außenwelt angeschnitten. Dadurch wird die Harmonie der Gruppe nicht besser und ein weiteres Mitglied kommt zu Tode. Selbstmord? Mord? Ein Unglück? Von Beginn an ist die Stimmung aufgeladen und knisternd wie die Holzscheite im Ofen. Nacheinander werden alle Besucher vorgestellt. Wieder einmal hat mich die Vielzahl der Personen und Namen mich geängstigt, doch die junge Gruppe des Start-ups erfüllt mit ihrer Art, jedes Klischee und ist so gut auseinanderzuhalten. Die Geschichte wird im Wechsel aus der Ich-Perspektive von Erin, der Leiterin den Chalet und Liz, das ehemaligen Mitarbeiterin beschreiben. Die beiden Sichtweisen fand ich zunächst etwas seltsam, jedoch wird schnell klar, dass die beiden als Außenseiter einen sehr guten Blick auf die eigentlich verschworene Truppe haben und somit die Geschichte am besten analysieren können. Da alle im Chalet festsitzen, ist klar, dass wahrscheinlich ein Täter unten Ihnen ist. Perfekt werden immer neuen Theorien aufgeworfen, die Abläufe und vor allem die Motive durchgegangen. Wer könnte wieso und wann und wer mit wem und wo. Das betreibt Frau Ware durch das ganze Buch in Perfektion. Ich fühle mich wirklich als Teil der Geschehnisse und springe mehrfach mit durch die Theorien und auch in meinen Sympathien. Es ist ein irres Katz und Maus Spiel und die immer im Raum stehende Frage, wem kann man noch trauen. Natürlich ist mit diesem Plot das Rad des Thrillers nicht neu erfunden, jedoch ist es die düstere Atmosphäre und recht begrenzte Raum und vor allem die perfekt ausgewählten Charakteren die es zu etwas Besonderem machen-um das Rad der Story doch irgendwie neu drehen. In geschickt gewählten Abständen passiert immer wieder Unfassbares, das mit den immer kürzer werdenden Kapitel und den wechselnden Perspektiven zu einem richtigen Pageturner macht. Die Ausweglose Situation transportiert Frau Ware auf den Punkt, dass mich selbst klaustrophobische Gefühle überkommen haben. Am Ende, wie die Masken gefallen sind war es auf jeden Fall eine Überraschung und eigentlich aber auch nicht, was für mich jedoch nicht negativ zu bewerten ist. Wenn man Bücher, wie dieses, die diesen „Mord im Orient Express Charakter“ haben schon gelesen hat, dann weiß man, was man bekommt, und ich habe wirklich in Perfektion beschrieben bekommen, was ich wollte – „Ware“ Hochspannung. ️4,5 von 5 Sterne

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Das Chalet

Autor*in: Ruth Ware
Seiten: 411
Veröffentlicht: Dezember 2021
ISBN: 3423263067
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Copyright: dtv Verlagsgesellschaft