Matthias: Zu einem wunderschönen vorweihnachtlichen Bloggerevent vom Fischer Verlag mit Anna Schneider haben wir Tage zuvor ein Päckchen erhalten, das wir erst an dem Event Abend live vor der Kamera öffnen durften. Neben Anna Schneiders geliebten “Werthers Echte“, einem Kochlöffel und leckerem Marzipan, enthielt dieses Päckchen auch den dritten Teil der Beck-Reihe “Dämmerung für Beck” von Tom Voss Ich liebe diese Reihe und umso größer war natürlich meine BECKgeisterung, als Tom Voss ebenfalls bei diesem Live-Event mit dabei war. In den vergangenen beiden Jahren waren die Bücher um den eigensinnigen Ermittler Nick L.Beck (geniales Wortspiel) jeweils das letzte Buch meines Lesejahres und nach dieser Überraschung konnte ich diese Tradition fortführen.
Der Klappentext / Die Rückseite des Buches:
Keine Pause für Nick Beck beim LKA: Während seine Kollegin Cleo Torner in Elternzeit ist, muss er mit ansehen, wie zwei Amokläufer in der Hamburger Innenstadt ein Blutbad anrichten. Der eine wird von Scharfschützen erschossen, den anderen kann Beck schließlich stoppen. Dabei handelt es sich bei den beiden Attentätern um ganz normale Familienväter, gut situiert und unauffällig. Was hat sie dazu getrieben?
Die Ermittlungen führen Nick Beck zu einer terroristischen Untergrundorganisation, die chemische Substanzen für ihre Zwecke einzusetzen versteht. Und die Terroristen haben ihr nächstes Anschlagsziel bereits im Blick: eine Friedenskonferenz im US-Konsulat an der Hamburger Alster. Um der drohenden Gefahr zu begegnen, muss Nick Beck alle Register ziehen …
Meine Meinung:
Ein heißer Sommertag in Hamburg. Nick Beck genießt seine Mittagspause und lässt seinen Blick schweifen. Schlendernde Touristen, eilige Geschäftsleute und dazwischen fällt ihm ohne groß darüber nachzudenken einen Mann auf der plötzlich eine Machete zieht und wahllos auf die Gäste in einem Straßencafé einsticht. Beck eilt zur Hilfe, doch der Täter flieht und verschwindet in die U-Bahn. Mit aller Anstrengung schafft Nick es in die U-Bahn und überzeugt den Täter zur Aufgabe – da knallt ein Schuss und der Täter bricht zusammen. Nur einige Stunden später befindet sich Beck in einer ähnlichen Situation wieder. Ein Mann hat Geiseln genommen und mit Hilfe von Nick geht dieser Fall jedoch ohne die Tötung des Täters aus. Wie sich herausstellt, wurden die Taten als Terrorakt und nicht als Amoklauf eingestuft. Wieso Terroranschlag? Es war ein Amoklauf. Fragen, auf die Nick keine Antworten bekommt und auch die Zuständigkeit ist bei einer Behörde, von der Nick und auch seine Kollegen zuvor noch nie etwas gehört haben. Nick wäre nicht Nick, wenn er nicht alles daran setzen würde, bis er endlich auf alle seine Fragen Antworten bekommt oder werden Sie Nick aus dem Verkehr ziehen?Mit schweißnassen Händen und rasendem Puls habe ich die ersten Kapitel nur so inhaliert. Der Autor hat mich mit kurzen mitreisenden Sätzen und der Kraft der Worte in diesen Krimi katapultiert. Ich hatte das Gefühl, die Taten und Ereignisse durch die Augen von Nick zu sehen und habe seine Anspannung und seine Angst in meinen Nervenbahnen gespürt. Nick ist nach wie vor der draufgängerische Typ und Modell „Einsamer Wolf”, doch immer wieder überrascht mich diese Charaktere auch mit seiner tief versteckten sensiblen Seite, die er meiner Meinung nach viel zu wenig zeigt. In dem letzten Teil haben Rebecca und Nick eine ganz zarte Bande geknüpft, aber ob die beiden diese Bande verstärkt haben, möchte ich natürlich nicht verraten. Von Beginn an waren es alles andere als klassische Ermittlungen, sondern wieder einmal unnachgiebige und über alle Grenzen hinweg gesetzten Recherchen all a Nick Beck. Wie fremdgesteuert pflügt Beck durch das Rotlichtmilieu der Hansestadt und bringt dabei nicht nur sich, sondern auch seine Kollegen wieder einmal in große Gefahr. In dieser Fortsetzung gibt der Autor den Tätern schon sehr früh eine Stimme und ein Gesicht und führt mich in die Unterwelt der Hansestadt und zu einer terroristischen Organisation und chemischen Waffen. Das hat diesem ohnehin schon sehr spannenden Krimi einen politischen Anstrich gegeben und ich wusste nicht so richtig, was ich davon halten sollte. Eigentlich finde ich zu politisch aufgebauten Krimis- oder Thriller nur sehr schwer einen Zugang, doch der Autor hat mich geschickt an die Hand genommen und durch die Seiten das sehr komplexe, weitreichende und brisante Netz geführt. Im letzten Drittel, als dann die Stränge miteinander verbunden wurden, war es einfach nur ein typischer Beck in Reinform. In einem sehr dramatischen Finale bin ich nur so durch die Seiten geflogen und habe gelitten und gehofft, dass es nicht so kommt, wie es den Anschein hatte. Ein actiongeladenes Bollwerk und in der Krönung ein Cliffhanger, der mich sehr erstaunt hat und gleichzeitig meine Neugierde auf die Fortsetzung schürt. Es war wieder einmal ein perfekter Abschluss in meinem Lesejahr 2022 5 von 5 Sterne
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