Matthias: Wieso auch immer war ich bisher der Meinung, dass es sich bei den Bronski-Krimis um eine Trilogie handelt. Mit großer Freunde habe ich auf der Instagram Seite von Herrn Aichner entdeckt, dass die Reihe weitergeht. Nach „Dunkelkammer“ und „Gegenlicht“ ist nun endlich der dritte Teil „Brennweite“ erschienen. Der folgende Klappentext klingt mal wieder nach spannenden Lesestunden mit Bronski und Svenja.
Der Klappentext:
Frühling der Wunder. Deutschland erlebt das Unfassbare. Ein Blinder kann plötzlich wieder sehen, ein Terroranschlag wird verhindert, und eine Prophezeiung erschüttert das ganze Land. Verantwortlich dafür ist ein Mann, der aus dem Nichts kam. Ein Mönch, unscheinbar und bescheiden, das Volk glaubt an einen neuen Messias. Nur David Bronski und seine Kollegin Svenja Spielmann zweifeln. Sie machen sich auf die Suche nach der Wahrheit und decken den ungeheuren Plan eines Wahnsinnigen auf.
Meine Meinung:
Nachdem im letzten Teil zur Begrüßung ein Afrikaner aus einem Flugzeug gefallen ist und direkt im Garten einer Villa am Rande von Berlin aufgeschlagen ist, dachte ich, dass die Spitze von skurriler Eröffnung damit erreicht wäre, so habe ich mich wohl getäuscht. Herr Aichner hat mir auch zu Beginn dieser Fortsetzung gleich mal die “Brennweite” justiert, als ein blinder Mönch in einem Wahn eine Kirche zerlegt hat und am Ende unter einer Marienstatue gelandet ist und danach dann auf wundersame Weise wieder sehen konnte. Was sich durchaus komisch anhört, war aber von der ersten Zeile mit einer sehr intensiven und spannenden Stimmung verbunden und einem Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte. Svenja und Bronski erfahren davon in ihrem Urlaub in Österreich und wittern bei diesem Wunder eine ganz große Story. Gesagt, getan und so gewinnen sie den wieder sehenden Mönch für eine exklusive Story und dürfen ihn auch in den kommenden Wochen begleiten. Plötzlich hat der Mönch Eingebungen und es werden durch seine Vorhersagen viele Tausende Menschen gerettet. Vom einfachen und vom Schicksal gebeutelten Mönch zu gefeierten Star. Wie kann das sein? Gibt es wirklich solche Wunder? Haben Svenja und Bronski den neuen Messias entdeckt?
Schon in den ersten Teilen sind mir die Journalistin und der Tatortfotograf ans Herz gewachsen und es war schön mit zu erleben, wie das ungleiche Duo zu einem Paar geworden ist. Doch der Mönch und seine Geschichte stellen das Paar in jeder Hinsicht auf eine harte Probe. Die Gier nach dem perfekten Bild und der exklusiven Story vereint die beiden jedoch. Wie Bluthunde folgen sie der Spur des Mönchs. Bronski glaubt an das Wunder und die Fähigkeiten, doch Svenja beschleicht schon von Anfang an das Gefühl das alles nur ein fauler Zauber ist und hinter allem ein irrer und ausgetüftelter Plan steckt. Ich liebe den Schreibstil von Herrn Aichner, der immer im Wechsel ein Kapitel aus der Perspektive eines Hauptprotagonisten ist und dann wieder in Dialogform. Das hat für mich etwas unglaublich Lebendiges und gibt mir ein Gefühl von „live“ dabei sein. Geschickt spielt der Autor an den Regler “Zweifel” und “Hoffnung” und so habe ich mich selbst in einem inneren Kampf zwischen Herz und Hirn wiedergefunden. Auch die Privatermittlerin und Bronskis Schwester Anna ist wieder geschickt in den Fall eingebunden und gibt alles, um mit Ihren Möglichkeiten die Wunder zu enttarnen. Dieses Buch hat mich mehrmals auf hohe Berge der Spannung, aber auch in unglaublich tiefe Schluchten der menschlichen Seele geführt und hat nicht zuletzt dadurch das Buch zu einem schockierenden Krimi gemacht. Obwohl für mich die “Lösung” schon sehr früh feststand, bin wie elektrisiert und völlig gefesselt durch die Seiten gerauscht und habe am Ende auf ein Wunder gehofft. Ob es dann wirklich so war …..? Die beiden anderen Bronski Fälle waren schon genial, aber dass hier ist ein Bollwerk an Spannung und für mich bisher der beste Teil. Nun freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird
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