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Bosheit I Mattias Edvardsson

Matthias: Vor ein paar Jahren habe ich “Die Lüge” von Mattias Edvardsson regelrecht verschlungen. Ich war gefesselt von der Schreibweise und der immer mitschwingenden Spannung. Ich habe mich sehr gefreut, wie ich den Vorschauen den neuesten Roman von Herr Edvardsson entdeckt habe “Die Bosheit” Es ist zwar keine Reihe, jedoch bleibt der Autor dem Style seiner wunderschönen Cover treu. Doch es war nicht das Cover oder die Erinnerung an das letzte Buch was ich von Ihm gelesen habe, sondern der folgende Klappentext haben mich neugierig gemacht:

Der Klappentext:

Mikael ist mit seiner Familie in ein kleines Nest in Südschweden gezogen, wo er einen Neuanfang wagen will. Die Nachbarn sind ausgesprochen reizend, doch die heile Vorstadtidylle trügt: Jeder verbirgt dunkle Geheimnisse, heimliche Sehnsüchte und sogar kriminelle Schandtaten. Dann ereignet sich ein schrecklicher Unfall. Mikaels Frau wird von einem Auto angefahren und ringt mit dem Tod. Sein Verdacht erhärtet sich: Es war kein Unglück, sondern eine vorsätzliche Tat. Doch welcher Nachbar will Mikaels Frau tot sehen – und welches Geheimnis hütet er selbst? 

Meine Meinung:

Ein wunderschöner Sonnentag in der Kleinstadt Köpinge. Mikael fährt gelassen und unbeschwert mit dem Rad nach Hause. Wie er um die Ecke zu seinem Haus biegt, kommt er gerade noch rechtzeitig, als seine Frau in den Krankenwagen eingeladen wird. Er sieht das Fahrrad seiner Frau am Boden und davor der große BMW seiner Nachbarin. Was ist passiert? War es ein Unfall? Bianca, Mikael und seine Kinder Bella und William sind vor einigen Jahren in das beschauliche Örtchen Köpinge gezogen. Eine Bullerbü-Welt. Eine kleine Siedlung, wo jeder jeden kennt. Wo man aufeinander achtet und Werte noch zu schätzen weiß. Da sind das Rentnerehepaar Ake und Gun-Britt, Ola der geschiedene Banker und die alleinerziehende Jaquelin und ihr Sohn Fabian. Doch schnell lernt die neue Familie auch sie Schattenseite kennen und vor allem, dass Fabian aus Nummer 15 anders ist als die anderen Kinder…. Der Schreibstil ist von Beginn an packend und hat mich sofort in die kleine Gemeinschaft katapultiert. Die Geschichte wird im Wechsel aus den verschiedenen Perspektiven – jedoch in der Mehrheit von Mikael, Jaqueline und Fabian geschildert und ist in die Geschehnisse “vor” und “nach” dem Unfall aufgeteilt. Stück für Stück lerne ich alle Bewohner und ihre Gefühle, aber auch ihre Gedanken und Verbindungen zu den anderen Bewohnern besser kennen. Der Autor hat alle Charakter so tiefgründig ausgearbeitet, dass es sich seitenweise wie eine zweite Haut anfühlte. Besonders hat mich die Charaktere des jungen Fabian sehr bewegt. Der liebevolle Junge, die Nervensäge, der gemobbte Außenseiter, der junge, der Angst macht. Die kurzen Kapitel und die damit verbundenen Wechsel der Perspektive hat mit zunehmendem Kapiteln nicht nur eine unglaubliche Beklemmung aufgebaut, sondern mehr wie einmal hatte ich das ein oder andere Tränchen im Auge. Wie auf Samtpfoten bewegt sich der Autor in den Genre-Welten zwischen Roman, Thriller und Drama. Ich war von den Entwicklungen im laufe der Geschichte geschockt, fasziniert und gefesselt und konnte mich dieser tiefen Schlucht aus Nervenkitzel nicht entziehen. Obwohl ich eine Vorahnung hatte was geschehen sein konnte, so war ich am Ende doch noch sehr überrascht, als die dünnen und fein gesponnen Fäden sehr perfekt miteinander verbunden wurden. Die Geschichte ist eine sehr ausgeprägte Gefühlsachterbahn aus tiefer Liebe, Eifersucht, Ängsten, Ausgrenzung und Bosheit. 4,5 von 5 Sterne

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Bosheit

Autor*in: Mattias Edvardsson
Seiten: 444
Veröffentlicht: November 2021
ISBN: 3809027227
Verlag: Limes Verlag
Copyright: Limes Verlag