Matthias: Endlich ist es so weit. Nach “Blutzahl” und “Blutnebel” ist nun endlich der dritte und letzte Teil “Bluttat” erschienen. Die vergangen beide Teilen habe ich regelrecht verschlungen und konnte die Bücher nur mit ganz viel eigenem guten Zureden aus den Händen legen. Das Autorenduo Thomas Enger und Jorn Lier Horst haben mit der Trilogie für mich die perfekten Thriller erschaffen. Der folgende Klappentext klingt jedenfalls nach einem spannenden Finale.
Der Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie beschäftigt die Ermittlerin Sofia Kovic. Sie zieht ihren Partner Alexander Blix ins Vertrauen – und nur ihn, denn sie fürchtet, die Osloer Polizei könnte eine Rolle in diesem blutigen Spiel einnehmen. Wenig später wird Kovic Opfer eines Mordanschlags und grausam hingerichtet. Hat sie mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest gestochen? Vier Tage danach stehen Blix und die Kriminalreporterin Emma Ramm im Zentrum der Ermittlung, denn Alexander hat einen Mann erschossen, während Emma der blutigen Tat beiwohnte. Wie konnte es dazu kommen? Wem kann Blix vertrauen? Und hat er womöglich den Falschen getötet?
Meine Meinung:
Kein Prolog – kein Anlauf – zack und schon mitten im Geschehen. Ich bin mit dem Ermittler Alexander Blix in einem Verhörraum. Doch irgendwas stimmt nicht. Blix sitzt auf der falschen Seite und wird von einem Sonderermittler verhört. Er ist verletzt und fragt nach dem Zustand seiner Tochter Iselin. Im nächsten Kapitel springe ich 32 Stunden zurück und Blix erfährt, dass seine Partnerin und Kollegin Sofia Kovic erschossen wurde. Seine Tochter Iselin wohnt seit Kurzem bei seiner Kollegin….Die Reporterin Emma Ramm wird ebenfalls verhört. Sie war eine enge Freundin von Kovic und auch von Blix Tochter Iselin. Was ist geschehen? Das Buch hat mich regelrecht in die Geschichte gerissen. In kurzen und voller Hochspannung ausgestatteten Kapitel bin ich ständig im Wechsel im Verhörraum und dann wieder der chronologischen Abfolge 32 Stunden davor und folge der “was wirklich geschah” Geschichte wie auf Schienen. Die schnellen Perspektivwechsel und die Zeitsprünge sind so dermaßen rasant, dass ich kaum Zeit zum Durchatmen hatte. Immer wieder werden sowohl durch die Befragung, wie auch durch die sehr gut geführten Ermittlungen und den Rücksprüngen die Kohlen des Spannungsfeuer geschürt. Schnell zeigt sich, dass der Fall für die beiden Hauptprotagonisten sehr persönlich ist. Mit Blix und Emma Ramm ist dem Autorenduo ein wirklich charakterlich großer Wurf gelungen. Blix, der Ermittler, der nicht unbedingt das klassische Klischee eines oft in einem Krimi oder Thriller herangezogenen Types verkörpert. Sein einziges Gepäck besteht darin, dass vor vielen Jahren ein Mann erschießen musste, um Emma zu retten. Es war Ihr Vater. So entstand diese Verbindung zwischen ihm und Ramm. Da mir durch die authentische Darstellung Blix und Ramm schon in den ersten Teilen sehr ans Herz gewachsen sind, war es möglich, dass mich die Ereignisse so intensiv getroffen haben. Das ging sogar so weit, dass ich mehrfach nicht nur einen dicken Kloß im Hals hatte, sondern sogar mehr wie ein Tränchen aus dem Augenwinkel gerollt ist. Das Konstrukt ist perfekt durchdacht, und obwohl es von so vielen Ereignissen durchzogen ist, war es für mich nicht eine Seite zu übertrieben oder überladen. Schonungslos und ohne Unterlass haben die Autoren das große Rad der Spannung und der Gefühle gedreht, sodass ich wirklich das Gefühl hatte, dass mir schwindelig wird. Es fühlte sich stellenweise so an, als hätten Thomas Enger und Jorn Lier Horst eine Kiste mit Thriller Zutaten gefunden, der kurz vor dem Verfallsdatum stehen und alles rausgehauen werden muss, bevor es schlecht wird. Das Ende war noch einmal ein Feuerwerk an allem, was die große Kunst eines herausragenden Thrillers ausmacht. SCHADE, dass es sich dabei nur um eine Trilogie war. Die Geschichte und die Autoren hatten für mich das Potenzial für noch ganz viele Teile. Ich hoffe, dass das Duo so zusammenbleibt und noch ganz viele solcher Meisterwerke erschafft 5 von 5 Sterne.
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