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Bluteiche I Anders De La Motte

Matthias: Vor einigen Jahren habe ich von Anders de la Motte „Sommernachtstod“ gelesen und war von dem atmosphärischen Schreibstil total begeistert. Daraufhin habe ich mir die weiteren Bücher der Serie gekauft, jedoch sind sie leider bis jetzt ungelesen geblieben. Bei den Neuerscheinungen im April habe ich nun das neuste Werk „Bluteiche“ entdeckt und der Klappentext war eine direkte Einladung an mein Krimiherz.

Der Klappentext:

In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16-jähriges Mädchen im Wald neben einem Schloss in Österlen ermordet. Alles scheint, als hätte man sie bei einem Ritual geopfert. Ihr Stiefbruder wird für die Tat verurteilt, und kurz darauf verschwindet die ganze Familie spurlos. Im Frühling 2019 zieht die Ärztin
Thea Lind im Schloss ein. Nachdem sie einen seltsamen Fund in einer uralten Eiche gemacht hat, steigt ihre Faszination für die alte Tragödie. Je mehr Ähnlichkeiten sie zwischen der Kindheit des getöteten Mädchens und ihrer eigenen schmerzhaften Vergangenheit entdeckt, desto mehr ist sie überzeugt davon, dass die Wahrheit über diese Nacht nie ans Licht kam. Und dass der Frühling 1985 vielleicht mehr Opfer gefordert hat …

Meine Meinung:

Schon von den ersten Seiten an war die aufkeimende Spannung ein Versprechen. Das Buch hatte ohne Anlauf eine sehr Mystische und ergreifende Stimmung, die sofort für eine aufkeimende Gänsehaut gesorgt hat. Herr de la Motte nahm mich direkt sehr gut in das Leben von Thea, die mich mit Ihrer sehr zerbrechlichen, geheimnisvollen, aber auch sehr starken Art gleich begeistert hat. Sie und Ihr Mann David sind zurück in seinem Heimatdorf, wo beide sich nach sehr einschneidenden Erlebnissen sich ein neues Leben aufbauen möchten. Thea, entdeckt jedoch eine alte Geschichte des Dorfes und die Faszination zieht Sie in ein Abenteuer, dessen Ausmaß sie nicht im Geringsten vorhersehen kann. Die Mischung aus der Geschichte um die Walpurgisnacht, in der vor vielen Jahren ein schlimmes Ereignis geschah, und der Tradition der Gemeinde ist der dicke rote und vor allem fesselnde Faden. Immer wieder wird in dem Buch zwischen dem damaligen Ereignis mit dem Leben von Elita und dem Heute gesprungen. Daneben läuft noch ein weiterer, aber nicht weniger spannender Faden aus dem Leben von Thea mit. Dieser Cocktail ist Spannung aus dem obersten Regal. Immer wieder wird mit kurzen Kapiteln zwischen den Zeiten und den Ereignissen gesprungen. Theas Nachstellungen bringen ein ganzes Dorf in Aufruhr und die Zahl von Verdächtigen wächst mit jedem Kapitel. Es sind eine Vielzahl von Protagonisten, die der Autor jedoch so ausdrucksstark beschreibt und einsetzt, dass ich zu keiner Zeit den Überblick verloren habe.
Immer wieder und äußerst meisterhaft hat mich Herr de la Motte auf der Suche nach der Wahrheit in die Irre geführt. Die Wendungen der Geschichte sind wirklich vom Feinsten! Es ist ein Spannungslabyrinth von unsagbarerer Qualität. Diese Verwirrung hatte aber auch gleichzeitig eine Klarheit, die mich regelmäßig mit offenem Mund und Gänsehaut vor diesem Kriminalroman sitzen ließen. Ich muss nun wirklich aufpassen, dass ich mich nicht in einem totalen Begeisterungsrausch schreibe. Das Buch „Sommernachtstod“ das Ich zuvor von Anders de la Motte gelesen habe, war sicherlich ein guter Krimi, aber „Bluteiche“ ist für mich eine ganz andere Liga – vor allem mehr Thriller wie Krimi und eine ganz klare Leseempfehlung für alle die gerne miträtseln und gerne auch mal aufs Glatteis geführt werden möchten.

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Bluteiche

Autor*in: Anders De La Motte
Seiten: 432
Veröffentlicht: April 2021
ISBN: 342630743X
Verlag: Droemer Taschenbuch
Copyright: Droemer Taschenbuch