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Ausweglos I Henri Faber

Matthias: Vor einigen Wochen hatte ich einen schwarzen Umschlag im Briefkasten, in dem zwei Schlüssel und eine Leseprobe von „Ausweglos“ von Henri Faber enthalten waren. Ich weiß gar nicht mehr worüber ich mich mehr gefreut habe über die spannende Leseprobe, oder dass man uns vom dtv Verlag bedacht hat. Der Auszug klang jedoch so spannend, dass ich es sofort in meiner Leseliste notiert hatte und in unserer Buchhandlung vorbestellt habe. Nun habe ich zwei Exemplare des Buches, denn schon wenige Tage nach Erhalt des schwarzen Umschlags haben wir ein Rezensionsexemplar erhalten. An der Stelle vielen Dank an den dtv Verlage für diese Überraschung. Nicht nur die Leseprobe, sondern auch der folgende Klappentext hört sich nach perfekten Thrillerstunden an.

Der Klappentext:

Vor Jahren hielt eine Mordserie Hamburg in Atem. Jetzt gibt es erneut eine Tote: Wieder fehlt der Ringfinger, wieder trägt die Tat die blutige Handschrift des Killers. Doch diesmal gibt es einen Zeugen, er wohnt Tür an Tür mit dem Opfer. Kommissar Blom ist fest entschlossen, den Mörder endlich zu fassen. Aber je tiefer er sich in den Fall verstrickt, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Was ist Wahrheit, was Lüge? Wer ist Freund und wer Feind? Und vor allem: Wer ist Opfer und wer Täter?

Meine Meinung:

Nachdem ich das Buch beendet hatte, bin ich einige Zeit vor dem blinkenden Cursor gesessen und wusste nicht, was ich in dieser Rezension schreiben soll. Ich hätte die Wörter, die ich empfunden hatte, wahrscheinlich leichter tanzen können wie schreiben. Schon nach wenigen Kapiteln war ich schockverliebt in dieses Buch. Der Einstieg war hoch spannend und auch unglaublich packend, doch was mich wirklich gefesselt hat, war der unfassbare und wortgewaltige Schreibstil. Ohne Unterlass hat Herr Faber mir in perfekter Art uns Weise unsere Sprache um die Ohren gehauen und mir gezeigt, wie man ausdrucksstarke Bilder auf die Netzhaut zaubert. Ein Wort – und Satzakrobat vom Feinsten. Damit hat er mich sofort und ohne Anlauf mitten in der Geschichte platziert. Ich hetze mit Noah durch den Prolog, sitze neben Elias auf der Couch und in seinen Gedanken fest und wünsche mir mit Linda nichts mehr, wie endlich schwanger zu werden. Noahs und Lindas Nachbarin wird auf bestialische Art und Weise umgebracht. Der Tatorterinnert sofort an einen der nie aufgeklärten Fälle des Ringfinger Mörders. Wieso schlägt der Täter nach so langer Zeit wieder zu? Noah, der neben der Leiche zu sich kommt, ist somit ein wichtiger Zeuge. Was hat er und seine Frau Linda, die in der Nebenwohnung geschlafen hat, wirklich gehört gesehen? Elias, der damals mit seinem Partner die Fälle niemals aufklären konnte, erfährt von der Tat und sofort ist sein Jagdtrieb wieder geweckt. Sein einziges Problem ist, dass er nach den gescheiterten Ermittlungen degradiert wurde und von den Ermittlungen zunächst ausgeschlossen ist. Durch Zufall und Fügung wird er wieder ins Ermittlerteam aufgenommen und macht sich damit nicht unbedingt Freunde. Ein irres Auf und Ab beginnt und immer mehr Fragen tauchen auf, die nicht nur die Ermittler an den Rande des Wahnsinns bringen, sondern auch das sehr eng miteinander verbundene Ehepaar Linda und Noah. Was geschah in der Tatnacht? Immer wieder wird in kurzen Kapiteln zwischen den drei hin und her gesprungen. Fragen beantwortet, doch meinst mehr Zweifel und Misstrauen gestreut wie ausgeräumt. Das ist in diesem Buch zum Perfektionismus getrieben und ich war wie paralysiert. Immer wieder wurden auf den Punkt Wendungen und Irrungen eingebaut, sodass die Phasen zum Durchatmen wirklich sehr kurz gehalten waren. Doch damit noch nicht genug, denn in einem zusätzlichen Strang wird auch noch die Sichtweise des Täters eingestreut, was noch einmal zusätzlich für Zündstoff sorgt. Ich wusste manchmal nicht, was ich noch denken soll und vor allem wie hängt das alles zusammen? Herr Faber hat mich doch an den jeweiligen Stellen immer ganz geschickt eingefangen, an die Hand genommen und zumindest kurzzeitig die losen Enden zusammengehalten – jedoch immer noch nicht verknotet. Ich hatte bis zum Schluss nicht im Ansatz eine Ahnung, wie dieser scheinbar ausweglose Thriller ausgeht und war somit am Ende überrascht, erstaunt geschockt, aber vor allem fasziniert von der hohen Kunst des Autors. In mir hat Herr Faber jedenfalls ein neuer und großer Fan gefunden und es ist für mich bis jetzt eines der besten Bücher, die in diesem Jahr gelesen habe.

6 Kommentare

  1. Guten Morgen

    Ein ganz tolle Rezension. Einen wunderschönen Blog habt ihr da auf die Füße gestellt!

    Liebe Grüße,
    Gisela

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    • Das freut uns sehr, dass es dir gefällt.

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  2. Herzlichen Glückwunsch zu Eurer wunderbaren Internetseite und dieser tollen Rezension. Das Buch landet auf meiner Wunschliste.
    Viele Grüße aus dem hohen Norden von Alexandra

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    • Vielen lieben Dank, für deine Glückwünsche und es freut uns sehr, dass dir unsere Seite gefällt.
      Liebe Grüße aus dem Süden, MaTom

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  3. Hi ihr Zwei! Super, dass ihr nun auch eine Webseite habt, sie ist richtig toll geworden. Ich lese immer gerne eure Rezensionen und bewundere die kreativen Fotos. Dieses Buch hört sich auf jeden Fall super an, es landet direkt auf meiner Wunschliste. LG Nike

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    • Hallo, liebe Nike, vielen lieben Dank für deine Nachricht. Das freut uns sehr, dass dir unsere Seite und unsere Rezensionen gefallen. Liebe Grüße, MaTom

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Ausweglos

Autor*in: Henri Faber
Seiten: 494
Veröffentlicht: Juli 2021
ISBN: 3423219777
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Copyright: dtv Verlagsgesellschaft