Matthias: Eigentlich hatte ich nach einem anderen Buch auf der Verlagsseite gestöbert und habe wirklich per Zufall “Aschespur” von Stefan Kibler entdeckt. Der folgende und nach Spannung klingende Klappentext hat mich neugierig gemacht, und ich habe mich dazu entschieden, dieses Buch zu lesen. Erst nach dem ich das Buch beendet hatte, habe ich festgestellt, dass es sich um eine “Darmstadt-Krimi-Reihe” handelt und es bereits Band 13 ist. An der Stelle kann ich schon einmal verraten, dass die Reihe völlig problemlos unabhängig voneinander gelesen werden kann.

Der Klappentext:

Seit er vor zwei Jahren den Polizeidienst quittiert hat, arbeitet Steffen Horndeich als privater Ermittler. Dabei gerät er an einen Fall, der bald auch seine früheren Kollegen interessiert. Nach einem Brand wird in einem Haus ein versteckter Tresor gefunden. Darin: private Dokumente der Hausbesitzerin Maria Jimenez, die sich jedoch vor acht Jahren nach Spanien abgesetzt haben soll. Warum hat Maria die Dokumente nicht mitgenommen? Zusammen mit Leah Gabriely folgt Horndeich den Spuren der Frau und stößt auf weitere Ungereimtheiten. Ist die wohlhabende Maria einem Verbrechen zum Opfer gefallen?

Meine Meinung:

Buch auf und schon stehe ich im Leben von Steffen Horndeich, der vor zwei Jahren den Polizeidienst quittiert hat und nun als Privatermittler arbeitet. Nebenbei berät er auch Kunden, wie Sie Ihr Haus besser gegen Einbrecher sichern können. Bei einer Beratung trifft er auf Jana, die als Nachlasspflegerin das Vermögen von verstorbenen oder vermissten Menschen verwaltet. Immer mal wieder hat Jana in der Vergangenheit die Dienste von Horndeich in Anspruch genommen, um Angehörige ausfindig zu machen. Das Haus, das, in dem die beiden sich zufällig treffen, gehört Maria Jimmerez, die vor 8 Jahren spurlos verschwunden ist. Da alle Ermittlungen zu dem Ergebnis kamen, dass Maria freiwillig das Land verlassen hat, wurden alle Nachforschungen eingestellt. Einige Tage später geschieht ein Unglück und ein mysteriöser Tresor taucht im Hause von Maria auf. Was hat es mit dem Tresor auf sich? Wieso wurde er so lange nicht entdeckt? Lebt Maria noch? Wird es neue Ermittlungen geben? Der fesselnde, flüssige und ganz oft von Humor durchzogene Schreibstil hat es mir leicht gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Die Hauptprotagonisten Jana und Horndeich waren von Beginn die beiden perfekt ausgewählten Sympathieträger. Neben Ihrem Job lerne ich in kleinen Absätzen immer mehr von Ihnen und Ihrem Privatleben kennen. Die Ermittlungen waren eine gute Mischung aus sehr durchdachten Eigenrecherche und den guten Kontakten von Horndeich zu seinen Ex-Kollegen. Das hat natürlich unweigerlich zu Konfrontationen und auch durchaus zu sehr lustigen Szenen geführt. Sehr interessant fand ich, den Beruf einer Nachlasspflegerin kennenzulernen und gleichzeitig auch eine sehr gute Idee, sie als Auftraggeberin und vor allem als “Ermittlerin” einzusetzen, da sie ja rein rechtlich die verschwundene Maria Jimenez ist. Die Geschichte wird aus der Sicht von Jana und Horndeich geschrieben. In einem zweiten Strang tauche ich in das Leben von “Rocia” ein. Der Erzählstrang ist zunächst die große Unbekannte und wird ebenfalls unablässig und mit Nadelstichen voller Spannung vorangetrieben. Die Wolke “was geschah mit Maria” schwebt über jeder Seite des Buches. Nach zig Befragungen hat für eine ganz kurze Strecke Frau Langatmig kurz die Federführung übernommen, jedoch ließ der Autor sich das nicht lange gefallen und hat wie auf Zuruf einen Neuen und vor allem ein erschütterndes Indiz eingebracht. Dadurch hat das Buch ganz ordentlich an Fahrt und Spannung zugelegt und noch einmal eine ganz andere Geschmacksrichtung bekommen. Ich war überrascht und erstaunt, welch unglaublich gut geklöppeltes Gerüst sich hinter dem doch zunächst einfach anmutigen Fall steckt. Das letzte Drittel war von unglaublich geschickter Raffinesse und einer Gänsehaut hervorrufenden Dramatik. Ein unglaublich toller Darmstadt-Krimi, wo ich sehr gut verstehen kann, dass es schon Band 13 ist. Eines ist sicher. Mit diesem Teil hat Herr Kibler einen neuen Leser für Band 14 gefunden. Großes Krimi-Kino mit perfekter Dosis aus guten Charakteren und toller Spannung. 4,5 von 5 Sterne.